Migration in Hamburg - Flucht und Exil von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

Vorlesungsreihe im Sommersemester 2016 an der Universität Hamburg
Datum: 
Montag, 4. April 2016 bis Montag, 11. Juli 2016
Ort: 
Hamburg
Deadline: 
Sonntag, 15. November 2015

Angesichts der Dramatik der aktuellen Fluchtbewegungen nach und in Europa erhält die historische Auseinandersetzung mit Migrationen der vergangenen zwei Jahrhunderte eine neue Brisanz. Der gewaltsame Bruch von biographischen Entwürfen und der meist unfreiwillige Beginn neuer Lebensplanungen durch Flucht treten zunehmend als prägendes Element moderner Gesellschaften hervor.

In der Vorlesungsreihe "Migration in Hamburg: Flucht und Exil von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart" sollen die vielfältigen Flucht- und Migrationsbewegungen in ihren unterschiedlichen Perspektiven und Dimensionen zur Stadt- und Kulturgeschichte Hamburgs beleuchtet werden. Das Themenspektrum ist vielfältig: Ob die Zuwanderung von religiösen Minderheiten in der Frühen Neuzeit, die Auswandererbewegung Richtung Amerika ab dem 19. Jh., Deportationen aus und nach Hamburg im Nationalsozialismus, Verfolgung und Exil oder die gegenwärtige Flüchtlingsthematik mit Geflüchteten aus Krisengebieten wie Syrien, der Balkanregion oder Somalia (im historischen Vergleich), sie alle wären hier beispielhaft zu nennen.

Die Themen aus den unterschiedlichen Disziplinen sollten in ihrem Bezug zu Hamburg eine kulturhistorische Perspektive entfalten. Der Begriff des Kulturellen wird hier sehr weit gefasst. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, inwieweit kulturelle Praktiken, die sowohl in den Alltag wie auch in die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen – und im engeren Sinne kulturellen – Dimensionen hineinwirken, in den Themenachsen "Flucht" und "Exil" wirksam werden. Dies kann von der individuellen Dimension bis zur städtisch-urbanen Gesellschaft alle gesellschaftlichen Gruppen, ihre Präsentations- und Verarbeitungsformen von Migration umfassen. Dazu zählt auch die narrative Bearbeitung der oft traumatischen und verlustreichen Fluchtgeschichten etwa in Literatur oder Psychotherapie inklusive der Wirkungen, die solche Flucht-Traumatisierung über die unmittelbar Betroffenen hinaus auf nachfolgende Generationen (Kinder, Enkel) haben können.

Eine methodische Selbstreflexion, die Einbettung in ein Forschungsfeld und die Vorstellung forschungsrelevanter Leitfragen wird vorausgesetzt. Die vorzutragenden Themen sollten neue Forschungsergebnisse vorstellen bzw. an sie anknüpfen. Zu beachten ist, dass sich der Vortrag an ein breites Publikum des öffentlichen Vorlesungswesens wendet.

Für die insgesamt zwölf bis 14 Sitzungen sind Vorträge von jeweils 45-60 Minuten mit anschließender Diskussion geplant.

Themenvorschläge von maximal einer DIN A4-Seite (inklusive wissenschaftlicher Kurzbiografie) werden erbeten an:  Dr. Nele Maya Fahnenbruck (nele.fahnenbruck@volksbund.de) oder Dr. Johanna Meyer-Lenz (j.meyer-lenz@gmx.net).

Die Vorträge werden vergütet. Reisekosten können nach Rücksprache ggf. übernommen werden.

Veranstaltungsort:  Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg

Termin:  Montags,  18.00 - 20.00

Die Vorlesungsreihe wird veranstaltet durch den Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH) sowie den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Landesverband Hamburg).

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Kontakt:

Dr. Nele Maya Fahnenbruck

Bildungsreferentin, komm. Geschäftsführerin

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Landesgeschäftsstelle Hamburg

Brauhausstraße 17

22041 Hamburg

040. 86 68 76 37

nele.fahnenbruck@volksbund.de