Relikte des Kalten Krieges - Fotografien von Martin Roemers

Datum: 
Freitag, 4. März 2016 bis Sonntag, 14. August 2016
Ort: 
Berlin
Martin Roemers: Deutschland (West), Marienthal, Atomschutzbunker für die Bundesregierung, Marienthal 2001 © Martin Roemers

Was blieb vom Kalten Krieg? Die Antwort des niederländischen Fotografen Martin Roemers fällt eindeutig aus: Es sind die baulichen und topographischen Hinterlassenschaften des Ost-West-Konflikts in Europa, deren Spuren er im doppelten Sinne des Wortes aufgenommen hat.

Seine Fotoserie "Relikte des Kalten Krieges", die erstmals in dieser Form in Deutschland zu sehen ist, umfasst zwischen 1998 und 2009 entstandene Fotografien aus zehn europäischen Ländern des ehemaligen "Ostblocks", des "Westens" sowie aus beiden Teilen des einst geteilten Deutschlands. Die Fotografien führen zu verlassenen Armeestützpunkten und Bunkeranlagen, Truppenübungsplätzen und technischen Installationen, Überwachungseinrichtungen und Militärfriedhöfen.

Die Ausstellung ordnet die Fotoserie in ihren historischen Zusammenhang ein. Thematische Stationen gelten dem Wettrüsten im nuklearen Zeitalter, den Schutzmaßnahmen und Vorbereitungen auf einen befürchteten Dritten Weltkrieg, der Rolle der Technik, dem Aufstieg der Geheimdienste sowie der Instrumentalisierung der Geschichte im öffentlichen Gedenken. Dabei wird deutlich, dass der Kalte Krieg beides war: eine Auseinandersetzung zweier Systeme, zugleich aber auch ein System, das auf beiden Seiten des "Eisernen Vorhangs" ähnliche, einst funktionale Hinterlassenschaften hervorbrachte.

Der Dokumentarfotograf Martin Roemers wurde an der Kunstakademie in Enschede ausgebildet. Er hat in Afghanistan, auf dem Balkan, in Russland, in der Ukraine, in Weissrussland, in Mexiko, in Eritrea, in Ruanda, in Syrien und in Indien gearbeitet. Im Fotoprojekt "The Eyes of War" (ausgezeichnet beim World-Press-Photo-Wettbewerb) portraitierte Roemers Personen, die aufgrund von im Zweiten Weltkrieg erlittenen Verletzungen erblindet sind. In der Arbeit "Metropolis" (Preisträger "Lens Culture - Street Photography Award") dokumentierte er die Bewohner und das Leben in Megastädten. Martin Roemers lebt und arbeitet in den Niederlanden.

Ausstellungsort:  Deutsches Historisches Museum, Ausstellungshalle, Unter den Linden 2 , 10117 Berlin

Öffnungszeiten:  täglich 10.00 - 18.00

Eintritt:  frei

------------------------------

Kontakt:

Dorlis Blume

Projektleiterin der Ausstellung

+49 30 20304 211

blume@dhm.de