Gewalt und Gewaltfreiheit in Judentum, Christentum und Islam

Datum: 
Mittwoch, 16. November 2016 bis Donnerstag, 17. November 2016
Ort: 
Potsdam
Deadline: 
Dienstag, 1. November 2016

Der Workshop möchte im Rahmen der historisch-politischen Bildung in der Bundeswehr für das Thema "Religion und Gewalt" sensibilisieren.

Neben konkreten religiös-ethischen Fragestellungen und religiös motivierten Konflikten, mit denen die Bundeswehr im Auslandseinsatz konfrontiert wird, soll es vor allem um ein grundlegendes Verständnis des komplexen Verhältnisses von Religion und Gewalt gehen. Hierbei wird der immer wieder aufgeworfenen Frage nachgegangen werden, ob die drei "monotheistischen" Religionen ein höheres Gewaltpotential aufweisen; ob Religionen per se gewaltaffin seien, ob sie gewalttätige Konflikte verschärfen oder ob sie diesen Konflikten lediglich eine Legitimation verleihen. Auch die Gegenthesen, dass Religionen gewalthemmend und friedensfördernd wirken bzw. kaum Einfluss auf die Ausübung von Gewalt nehmen können, sollen überprüft werden. Somit wird die Ambivalenz des Religiösen in Geschichte und Gegenwart ebenso untersucht wie die Macht und Ohnmacht religiöser Akteure in Gewaltkonflikten.

Anmeldungen bitte an:  Jacquelin Marschke (t: 0331 97 14 510 | f: 0331 97 14 507 | @: zmsbwtagungsmanagement@bundeswehr.org)

Teilnahmegebühr:  € 5

Veranstaltungsort:  ZMSBw (Haus 12 - Hans-Meier-Welcker-Saal / Seminarraum), Zeppelinstraße 127/128, 14471 Potsdam

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Programm:

Mittwoch, 16. November 2016

13.00  Begrüßung  -  Dr. Hans-Hubertus Mack (Kommandeur ZMSBw)

13.05  Thematische Einführung  -  Dr. Markus Thurau (Potsdam)

13.15  Eröffnungsvortrag  -  Prof. em. Dr. Micha Brumlik (Berlin):  Gewalt im Namen Gottes? Die Monotheismusthese in der Kritik

14.15  Panel I  -  Gewaltlegitimation in und durch religiöse Texte

Moderation:  Dr. Markus Thurau

Prof. Dr. Thomas R. Elßner (Vallendar, Koblenz):  Gewalt in der Bibel

Dr. Amir Dziri (Münster):  Gewalt im Koran

15.30  Kaffeepause

16.00  Panel II  -  Religiös motivierte Gewaltkonflkte in Geschichte und Gegenwart

Moderation:  Dr. Frank Reichherzer (Potsdam)

Dr. Corinna Hauswedell (Bonn, Heidelberg):  Die politisch-religiöse Ambivalenz der nordirischen Konflktgeschichte 

Dr. Bernd Lemke (Potsdam):  Die Rolle der Religion in Gewaltkonflkten im Nahen und Mittleren Osten, 1979 -2016 

17.30  Pause

18.00  Öffentlicher Abendvortrag

Begrüßung  -  Dr. Hans-Hubertus Mack (Kommandeur ZMSBw)

Einführung  -  Prof. Dr. Michael Epkenhans (Leitender Wissenschaftler ZMSBw)

Dr. Franz-Josef Overbeck (Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr / Bischof von Essen):  Gewalt und Gewaltfreiheit in den Religionen 

19.30  Empfang

Donnerstag, 17. November 2016

09.00  Panel III  -  Religion und Gewalt in politik- und sozialwissenschaftlicher Perspektive

Moderation: Dr. Gerhard Kümmel (Potsdam)

Dr. Johannes Vüllers (Konstanz):  Gewalt denken. Zur Verhältnisbestimmung von Religion und Gewalt in der Theorie 

Dr. Anja Seiffert (Potsdam):  Gewalt erfahren. Zur Bedeutung der eigenen moralischen Standpunktfähigkeit in riskanten Einsatzszenarien

10.30  Kaffeepause

11.00  Fortsetzung Panel III

Prof. em. Dr. Heinz-Günther Stobbe (Münster):  Gewalt gegen Religion eine wenig beachtete Realität

12.00  Podiumsdiskussion  -  "Nun sag‘, wie hast du’s mit der Gewalt?" Religionen zwischen Gewaltausübung und Gewaltverzicht

Moderation:  Prof. Dr. Angelika Dörflr-Dierken (Hamburg, Potsdam)

Rabbiner Prof. Walter Homolka PhD PhD DHL (Potsdam):  Krieg vermeiden, Frieden suchen. Gewalt und Gewaltfreiheit in der jüdischen Tradition 

Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Hamburg):  Recht und Gerechtigkeit. Kennzeichen christlicher Friedenslehre 

Prof. Dr. Friedrich Lohmann (München):  Vielfältige Antworten - Die christlichen Kirchen zwischen Gewaltverbot und Beistandspflcht

Prof. Dr. Armina Omerika (Frankfurt a.M.):  Für die Freiheit und das Recht der Anderen. Islamische Antworten auf religiöse Gewalt 

Brigadegeneral Kai Ronald Rohrschneider (Augustdorf):  Zur Bedeutung der Religionen in gegenwärtigen militärischen Konflkten 

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Kontakt:

Dr. phil. Lic. theol. Markus Thurau

Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

MarkusThurau@bundeswehr.org