Objekte des Krieges - Präsenz & Repräsentation

Workshop der Internationalen Nachwuchsforschergruppe "Vormoderne Objekte. Eine Archäologie der Erfahrung“ (Elitenetzwerk Bayern / LMU München)
Datum: 
Montag, 12. Dezember 2016 bis Dienstag, 13. Dezember 2016
Ort: 
München

Militärische Objekte bilden einen beträchtlichen Teil des europäischen Kunsthandwerks und sind zugleich ein äußerst beliebter Gegenstand von Literatur und bildender Kunst.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Militaria dabei im Sinne eines Abbildungsverhältnisses zwischen real existierenden und repräsentierten Objekten aufzulösen, greift zu kurz. Die Materialeigenschaften, Handhabungen und kulturellen Einschreibungen der historischen Artefakte sind vielmehr Ausgangspunkt komplexer Umgestaltungen und Transformationen. So werden den Realia durch vielfältige Prozesse der Rekontextualisierung, Idealisierung oder Verfremdung neue, teils unerwartete Gebrauchszusammenhänge und Bedeutungsebenen innerhalb des bildlichen oder textlichen Narrativs zugeordnet. Rückwirkend können solche Objektfiktionen wiederum Dynamiken erzeugen, welche die Rezeption der Texte und Bilder steuern und durch die neue Potentiale für die Gestaltung historischer Artefakte frei werden.

Der Workshop widmet sich diesen vielfältigen Transferprozessen zwischen Kriegskunst, bildender Kunst und Literatur in interdisziplinärer Perspektive.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter: vormoderne.objekte@kunstgeschichte.uni-muenchen.de

Veranstaltungsort: Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft München e.V., Amalienstraße 38, 80799 München

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Programm:

Montag, 12. Dezember 2016

12.45  Romana Kaske (München) und Julia Saviello (Frankfurt a. M.):  Begrüßung und Einführung

13.15  Panel I

Moderation: Pia Selmayr (Zürich)

Joanna Nowotny (Zürich):  Magische Artefakte und Wundermaschinen. Superhelden und ihre Waffen

Sixt Wetzler (Solingen):  Von singenden Lanzen und trollischen Äxten. Die Waffe als Bedeutungsträger in der Saga-Literatur

14.45  Pause

15.15  Panel II

Moderation: Herfried Vögel (München)

Romana Kaske (München):  Objekte des Krieges in der deutschen Literatur des Mittelalters - Drei Miniaturen

Alexander Kagerer (München):  Biologie der Waffen – biologische Waffen. Überlegungen zur Kreativität des Krieges in der Frühen Neuzeit

16.45  Transfer ins Bayerische Nationalmuseum

17.15  Besuch der Waffensammlung  -  Führung: Raphael Beuing (München)

Dienstag, 13. Dezember 2016

09.00  Panel III

Moderation: Daniel Hohrath (Ingolstadt)

Jeannet Hommers (Köln):  Choreographie der Lanzen. Waffen in den nordalpinen Bildkünsten um 1500

Antje Kempe (Berlin):  Waffen am Grab. Zur objekthaften Verkörperung des Militärischen im 16. und 17. Jahrhundert

10.30  Pause

11.00  Panel IV

Moderation: Susanne Thürigen (München)

Allison Stielau (London):  "When I was Struck" - Early Modern Siege Coins as Narrators of Emergency

Julia Saviello (Frankfurt a. M.):  Der Schild als Metapher des Bildes

12.30  Abschlussdiskussion  -  Moderation: Philippe Cordez (München/Montréal)

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Kontakt:

Romana Kaske M.A.

Institut für Kunstgeschichte

Ludwig-Maximilians-Universität München

romana.kaske@kunstgeschichte.uni-muenchen.de