Eine Replik auf Klaus Schmider
Heiner Möllers
Aufsatz
Veröffentlicht am: 
05. September 2016
DOI: 
10.15500/akm.05.09.2016

Welche Helden braucht die Bundeswehr, oder: braucht der Staatsbürger in Uniform überhaupt welche? Diese Fragen umranken die seit Jahren stattfindende Debatte um den Jagdflieger Werner Mölders. Der von der NS-Propaganda in Szene gesetzte Vorzeigeheld war von 1968 bis 2005 Namensgeber eines Zerstörers der Marine, einer Kaserne der Luftwaffe in Niedersachsen sowie eines Jagdgeschwaders der Luftwaffe in Bayern. Und gerade dort hat die Aberkennung des Namens 2005 viel Widerspruch hervorgerufen, teilweise zu Recht, wie Klaus Schmider anmerkt. Doch er wie auch die Anhänger von Werner Mölders gehen dabei der eingangs gestellten Frage nicht nach, die für den Staatsbürger in Uniform hingegen vordringlich ist.


Vorbemerkung

Werner Mölders beschäftigte den Verfasser in seiner Eigenschaft als zuständiger Dezernent im Luftwaffenamt mehrere Jahre: Der ehemalige Jagdflieger der Wehrmacht war u.a. von 1973 bis 2005 Namensgeber des Jagdgeschwaders 74 der Luftwaffe und eine scheinbare Lichtgestalt für Generationen von Jagdfliegern auch der Bundeswehr. Doch weder die Hintergründe, die zur Benennung des Geschwaders führten, noch die Person selbst waren denjenigen, die sich an der Debatte in den letzten Jahren beteiligten, umfassend bekannt. Denn für Mölders gilt wie z.B. auch für den „Roten Baron“, Manfred von Richthofen, dass wir viel über ihn, aber kaum etwas von ihm wissen. Schriftliche Quellen, Briefe, Tagebücher oder ähnliches von ihm sind kaum überliefert. Die Luftwaffe des „Dritten Reiches“ hat zudem ihre Akten zum Kriegsende 1945 nahezu planmäßig vernichtet. Damit sind die Historiker und alle, die sich näher mit Mölders beschäftigen wollen oder müssen, gezwungen, ein mühsames Mosaik zu erstellen.

Hinzu kommt indes noch etwas völlig anderes: Bei Mölders wie auch bei anderen Namensgebern der Bundeswehr stellt sich die „Gretchenfrage“: Wie viel Held braucht die Bundeswehr als Armee der Inneren Führung und der Staatsbürger in Uniform wirklich? Taugt ein Held der Wehrmacht für die Bundeswehr? Dies scheint aus Sicht des Verfassers eine Frage zu sein, die die vielen, die sich wie Klaus Schmider jüngst pro Mölders zu Wort melden, vollkommen außer Acht lassen. – Offensichtlich haben sie ein sehr traditionelles Bild vom Soldatenberuf.

 

Der Versuch einer Debatte

Klaus Schmider will eine Debatte wieder in den Fokus rücken oder weiterführen, die seit einigen Jahren beendet schien. Nur noch wenige Mölders-Freunde versuchen immer wieder, sie in Gang zu halten – und selbst das gelingt ihnen kaum. Dennoch: Sie sind stets bemüht.1 Wieso Schmider sich gerade jetzt zu Wort meldet, sechs Jahre nach den letzten Veröffentlichungen zum Thema2, erschließt sich dem Verfasser nicht.

Offensichtlich ist er bemüht vom Ansinnen, bisherige Veröffentlichungen zu Mölders3 und insbesondere das 2004 durch Wolfgang Schmidt im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung erstellte und zu Recht kritisierbare Gutachten einer neuerlichen Kritik zu unterziehen. Weit ausholend geht er darin auf alle möglichen Facetten der Person Mölders ein und würdigt nicht zuletzt auch die Entscheidung des Bundesverteidigungsministers Georg Leber, dem Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau 1973 den Traditionsnamen Mölders zu verleihen.

Diese posthume Ehrung eines frühen erfolgreichen Jagdfliegers der Wehrmacht-Luftwaffe wie auch die Ereignisse der Aberkennung dieses Namens wirft Schmider dabei aber immer wieder durcheinander. Die Unkenntnis wesentlicher Quellen wie auch der fehlende Bezug auf eine in der Geschichte der Bundeswehr einzigartige Anzeigenkampagne pensionierter Generale in zwei überregionalen Tageszeitungen (FAZ und Welt) verstellen den Blick auf den wesentlichen Aspekt der Traditionsbildung, den auch Schmider folgerichtig gänzlich unbeachtet lässt: Bislang konnte niemand der Mölders-Befürworter – seien es ehemalige Soldaten oder heute noch im aktiven Dienst befindliche Angehörige des Geschwaders – erklären, wozu die Bundeswehr, die Luftwaffe oder vielleicht auch nur das Geschwader in Neuburg einen oder diesen Namensgeber (überhaupt dringend) benötigt.

Die offensichtliche Vernachlässigung einer Diskussion um das berufliche Selbstverständnis des Staatsbürgers in Uniform und seine historischen Wurzeln (oder Traditionsstifter) stellt damit die grundlegende Schwäche der Ausführungen Schmiders dar. Er vernachlässigt damit die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Soldaten der Bundeswehr und seines Dienstes in und für die demokratisch verfasste Staatsform und ihr Volk.

Grundsätzlich sind Namensgebungen (besonders im Militär) immer eine werteorientierte Auswahl aus der (Militär-)Geschichte. Sie vermitteln etwas oder sollen an jemanden erinnern. Dem Militär ist dabei zu eigen, dass mit Namensgebungen auch Beispiele bestimmt und ausgewählt werden, die insbesondere in militärischer Haltung und militärischer Pflichterfüllung traditionsstiftend und besonders vorbildlich sein sollen.

Namensgebungen in der Bundeswehr spiegeln diese Grundregeln wider. Sie drücken darüber hinaus aber auch den politischen Charakter eines spezifischen Geschichtsbildes zum Zeitpunkt der Entscheidung aus, das von den jeweiligen Bundesministern der Verteidigung faktisch als Maßstab festgelegt wurde. Nur so ist zu verstehen, dass Franz Josef Strauß in seiner Amtszeit (CSU, 1956-1962) exemplarisch fünf Kasernen nach Angehörigen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus benannte, während seine Nachfolger Kai-Uwe von Hassel (CDU, 1963-1966) und Gerhard Schröder (CDU, 1966-1969) zahlreiche Kasernenneubauten in den 1960er Jahren nach Wehrmachtsoldaten benannten. Diese hatten vordergründig vorbildlich ihre Pflicht getan, letztlich – und oftmals bis zu ihrem Tod – den Soldatenberuf unpolitisch verstanden.4

Die Haltung der Minister von Hassel und Schröder entspricht vordergründig dem damals gültigen „Erlass Bundeswehr und Tradition“ von 1965.5 Wenngleich dieser Erlass eine Lanze für zeitlos gültige soldatische – und damit gerade unpolitische – Tugenden zu brechen schien und die Rolle der Wehrmacht nicht expressis verbis beurteilte, redete er nicht der Kasernenbenennung nach allein vorbildlichen Soldaten das Wort. Immer wieder bietet er zarte Anspielungen – nicht zuletzt in Ziffer 14, aber auch an zahlreichen anderen Stellen – an die Innere Führung und das Wesen des Soldatentums in ihrem Zeitalter. Eine Würdigung nur-soldatischer Leistungen sollte damit nicht in Einklang zu bringen sein, möchte man in der Rückschau meinen. Aber auch dieser Erlass war dem gesellschaftlichen Zeitgeist geschuldet, der andere, ggf. eindeutigere Formulierungen nicht zugelassen hätte, immerhin dienten noch Angehörige der Wehrmacht in der Bundeswehr.

Eine solche geschichtspolitische Auslegung à la von Hassel und Schröder widersprach – wenn sie überhaupt mit einem ernsthaften Ansatz so betrieben wurde – auffällig der Intention des Leitbildes vom Staatsbürger in Uniform und der Konzeption der Inneren Führung. Beider aber waren zum Zeitpunkt ihrer Erschaffung revolutionär und konnten offensichtlich von den neuen und alten Soldaten noch nicht verinnerlicht sein. Oberst Wolf von Baudessin, der Vater der Konzeption der Inneren Führung, soll selber soll anlässlich der ersten kontroversen Debatte um das „neue“ Soldatenbild durch die – von Schmider lediglich angerissenen, aber in ihrem spezifischen Berufsverständnis kaum erfassten – „Leutnante 70“ gesagt haben: „Dies ist das erste Mal, dass ich von Offizieren links überholt werde.“

Die in Reichswehr und Wehrmacht existierende und später in den Memoiren kultivierte Entkoppelung des soldatischen Handelns vom politischen Zweck wurde erst infolge einer Bewusstseinsänderung in der (west-)deutschen Gesellschaft in Frage gestellt und führte dann zum Nach- und Umdenken. Auslösende Momente für diesen Prozess waren der US-Fernsehvierteiler „Holocaust“ (1979) und die zu Recht kritisierte und dann eingestellte Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht“ (1995ff.). Gerade nach letzterer erst wurde in der deutschen Gesellschaft ernsthaft die Frage gestellt: Wofür haben Hitlers Soldaten eigentlich gekämpft? Dass die historischen Forschungen des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, insbesondere von Manfred Messerschmidt6 und Klaus-Jürgen Müller7, bereits seit Ende der 1960er Jahre ein ganz anderes Bild von der Instrumentalisierung der Wehrmacht durch Hitler und den Nationalsozialismus gezeichnet und die Mitwirkung der „unpolitischen Soldaten“ an Hitlers Weltmacht- und Rasseträumen dekonstruiert hatten, wird bis heute gerade in konservativen Kreisen gerne übersehen.

Im Rahmen dieses Prozesses, der über die Rudel-Affäre 1976/778 und den Tod von Karl Dönitz 1980 zu den „Richtlinien für die Traditionspflege und das Traditionsverständnis der Bundeswehr“9 von 1982 führte, stellte letztlich Hans Apel (SPD) erstmals klar, dass ein Unrechtsregime wie das „Dritte Reich“ keine Tradition begründen kann – und im Sinne der Inneren Führung nicht begründen darf! Der Soldatenberuf ist eben per se nicht allein ein handwerklicher, sondern vielmehr auch ein politischer!

Und auch diese Richtlinien waren in ihrer Entstehungsgeschichte ein Minimal-Konsens, denn die eigentlich angewiesene Zentrale Dienstvorschrift zur Traditionspflege ließ sich im BMVg nicht durchsetzen.10 Wie die Luftwaffe damit umging, wird im Folgenden dargestellt.11

Insofern geht die Debatte über Werner Mölders immer auch um die Frage: Kann ein unpolitischer Soldat heute Vorbild für die Bundeswehr sein? Schmider stellt sie jedoch nicht einmal.

 

Mölders, das Gutachten und seine Biographen

Hier, in diesem Beitrag soll keine Kritik an Mölders geübt werden. Er war ein ganz offenkundig herausragender Offizier mit ausgeprägten Führungseigenschaften, dem seine Soldaten aus Vertrauen und Überzeugung folgten. Er lebte den vorbildlichen Offizier vor und überzeugte durch sein ganzes Tun und Handeln, und letztlich auch durch seine Erfolge als Jagdflieger. Seine beiden Biographen Kurt Braatz12 und Hermann Hagena13 haben das im Gegensatz zum Gutachten deutlich herausgearbeitet. Trotz aller Kritik an den Quellen scheint es so gewesen zu sein, und in Ermangelung anderer Quellen kann es nicht widerlegt werden.14

Auch das seinerzeit von Wolfgang Schmidt im Auftrag des BMVg erstellte Gutachten15 ist hinreichend gewürdigt und kritisiert worden.16 Ein Teil seiner Aussagen ist mittlerweile widerlegt oder gegenstandslos, die Literaturlage hat sich grundlegend geändert und andere Autoren konnten im Gegensatz zu Schmidt, dem die Familie diese Unterlagen trotz Nachfrage verweigerte, nachlassartige Unterlagen von Werner Mölders nutzen. Außerdem hatten sie mehr Zeit zur Recherche als Schmidt seinerzeit. Gleichwohl muss auch hier angemerkt werden, dass die Interviews mit der Witwe, Luise Petzoldt-Mölders17, einer deutlichen Quellenkritik zu unterziehen sind, zumal es kaum schriftliche Zeugnisse zu ihren Aussagen gab.

Insofern muss dem Gutachten von Wolfgang Schmidt aufgrund der Kürze der Bearbeitungszeit sowie der damals noch unzureichenden Literatur- und Quellenlage zu Gute gehalten werden, dass er als Erster versuchte, ein Bild von Mölders zu entwerfen, das weder von diesem selbst gesteuert18 noch hagiographisch ausgerichtet war.19

 

Die Benennung des Jagdgeschwaders 74 in Neuburg an der Donau nach Werner Mölders

Oberst Rudolf Erlemann, Kommodore des Jagdgeschwaders 74 (JG 74), beantragte am 4. Mai 1973 mit einem Schreiben an seine Vorgesetzten20 die Benennung seines Verbandes nach Werner Mölders. Was die tieferen Hintergründe gewesen sein mögen, bleibt heute weitgehend unklar, wenn man andere als die im Schreiben genannten vermuten möchte. Vielleicht war es auch verletzter Stolz, dass das JG 74 im Gegensatz zu seinem Schwesterverband, dem Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ in Wittmund, eben keinen Traditionsnamen hatte.

Erlemann schrieb nun, dass für die Öffentlichkeit, die Luftwaffe und seinen Verband ein Zeichen gesetzt werden könnte, „dass trotz Umrüstung und … moderner Waffensysteme die unverrückbaren Werte der Tradition hochgehalten werden; und der Wille, Wertvolles aus der Vergangenheit zu übernehmen und die Kontinuität des Soldatenbildes und Soldatenführers zu wahren, bleibt.“ Mölders dränge sich dazu auf, weil er „ein hervorragender Fliegerführer aus der zweiten Luftwaffen-Generation war, die ja überhaupt erst als Waffengattung Luftwaffe aufgebaut wurde.“ Da einige in der jungen Luftwaffe der Bundeswehr Mölders noch kennen lernen konnten, „können [sie] auch entscheiden, welche Werte für uns übernommen werden sollten“, wobei Oberst Erlemann (Jahrgang 1932) nicht dazu gehörte. Weiter: „Oberst Mölders war ein beliebter Vorgesetzter. Er erzielte Disziplin ohne Härte, durch persönliches Beispiel.“ Dieser Führungsstil brachte den Kommodore dann zu der Behauptung: „Ihm kann daher bestätigt werden, dass er die Grundsätze moderner Menschenführung und der Inneren Führung während seines Wirkens praktizierte.“21 Ersteres mag stimmen, letzteres zwölf Jahre, bevor die Innere Führung fixiert wurde, zu postulieren, hingegen kaum.

Dass aus Sicht der Luftwaffe für Mölders gesprochen haben soll, er sei als aktiv praktizierender Katholik mit dem Regime in Konflikt geraten, ist ein bislang nicht belegtes Gerücht.22 Dass er sich für einen Franzosen eingesetzt hat, erschließt sich erstmals ansatzweise aus den Memoiren von Emmy Göring23; beides war aber nicht Gegenstand des Namensgebungsantrages. Gleichwohl gibt es für die Episode um den „geschenkten Franzosen“ neben Emmy Görings Memoiren auch andere Belege.24

1973 schien sich gegen die von der (vom ebenfalls hoch ausgezeichneten Jagdflieger Günter Rall als Inspekteur geführten) Luftwaffe forcierte Benennung des Jagdgeschwaders 74 nach Mölders – nachdem im Übrigen schon eine Kaserne in Niedersachsen und ein Zerstörer der Marine benannt waren – in der Politik kaum Widerstand zu rühren. Beachtlich ist dabei, dass auf Intervention des Parlamentarischen Staatssekretärs Karl-Wilhelm Berkhan (SPD) die Leitung des Ministeriums einer Namensgebung nach Mölders nur zustimmen würde, wenn ebenso nach dem jüdischen Weltkrieg-I-Jagdflieger Wilhelm Frankl eine Kaserne benannt werden würde.25 Das Luftwaffenamt meldete für seinen Kommandobereich Fehlanzeige und wies darauf hin, dass der Name Frankl besser zu einem Jagdgeschwader passen würde.26 In der Folge erhielt die Truppenunterkunft des Geschwaders den Namen Wilhelm-Frankl-Kaserne, wohingegen das Geschwader nach Mölders benannt wurde.

In den Reden zur Benennung des Geschwaders und der Kaserne am 13. November 197327 stellten weder General Rall noch der ehemalige Kommodore des Jagdgeschwaders 51 „Mölders“ der Wehrmacht, Major a.D. Heinz Lange, irgendwelche Bezüge vom Jagdflieger Mölders zur Inneren Führung her. Auch die Missachtung des Leutnant Frankl im „Dritten Reich“, das ihn aus den Erinnerungsbänden zu den Pour-le-mérite-Trägern verbannte, fand lediglich eine kurze Erwähnung. Es ging unübersehbar gerade um den Jagdflieger Mölders und seine vorbildhafte, erfolgreiche Persönlichkeit. Mehr nicht.

Festzuhalten bleibt: Nach Wilhelm Frankl wollte das Geschwader nichts benannt haben, es hat sich aber zwischenzeitlich mit dem Namen Wilhelm-Frankl-Kaserne arrangiert. Im „Mölderianer“, der Geschwaderzeitschrift, findet man dennoch kaum Beiträge über Frankl, ständig jedoch solche über Mölders. Das verwundert nicht, denn der Verband bekam Wilhelm Frankl ohne Aufforderung als Beigabe des Ministeriums für seine Kaserne. Dies hatte eine Initiative deutscher Soldaten im NATO-Hauptquartier aufgegriffen28, die dazu eigens ein Komitee gegründet hatten. Ihm – ein Novum in der deutschen Militärgeschichte – gehörten Soldaten vom Gefreiten bis zum Drei-Sterne-General an. Diese hatten angeregt, nach Wilhelm Frankl, vor allem aber nach dem früheren SPD-Reichstagsabgeordneten Ludwig Frank eine Kaserne zu benennen.29

Erst 2001 würdigte das Geschwader Frankl im Zuge der Errichtung seiner Militärgeschichtlichen Sammlung signifikant – unter der Fokussierung auf den Jagdflieger im Ersten Weltkrieg.

 

Die Beschlussempfehlung des Deutschen Bundestages und deren Folgen

Als am „Abend des 24. April 1998“ – zu Zeiten der letzten Regierung Kohl – nach Ansicht Schmiders eine „Zufallsmehrheit“ des Deutschen Bundestages die Beschlussempfehlung verabschiedete30, hatten sich zwei Besonderheiten ergeben:

Erstens: Die vom Innenausschuss des Bundestages einstimmig beschlossene und dann dem Plenum zur Abstimmung vorgelegte Beschlussempfehlung der SPD und der Grünen31 wurde durch einen Zusatz der PDS ergänzt.32 Dieser forderte dezidiert, dass ehemaligen Angehörigen der Legion Condor kein „ehrendes Gedenken in der Bundeswehr“ durch Kasernenbenennungen mehr zuteil werden sollte. Entsprechend benannte Kasernen sollten umbenannt werden. – Zuvor soll es nach unbestätigten Aussagen von Jakob Knab einen Anruf des MdB Gerd Zwerenz bei ihm gegeben haben, der sich danach erkundigt haben soll, ob von einer solchen Ergänzung in der Bundeswehr irgendwer betroffen wäre. „Natürlich! Mölders!“, will Knab geantwortet haben.33

Zweitens: An diesem Tag waren offensichtlich nicht genügend Abgeordnete der Regierungsparteien CDU/CSU und FDP anwesend, um den Beschluss zu verhindern. Dass sich die SPD geschlossen dem Antrag enthielt, hat vielleicht damit zu tun, dass der inkriminierende Zusatz von der PDS eingebracht wurde. Die SPD unterließ es aber, ihren Antrag nach dem Zusatz durch die PDS zurückzuziehen.

Die Antragsergänzung der PDS nahm der Bundestag gegen „die Stimmen der Koalition“ an, womit er gleichzeitig eine ursprünglich von der SPD eingebrachte und von dieser dann verworfene Formulierung wieder einfügte. Der nunmehr geänderte Antrag passierte gegen eine Stimme der CDU/CSU und bei Enthaltung der SPD das Parlament.

Die Koalition aus CDU/CSU und FDP unterließ es in der Folge, mit einer entsprechenden Abstimmung diesen Antrag rückgängig zu machen. Sie hat die Beschlussempfehlung schlicht und einfach unterschätzt und auch später keinerlei Bemühungen zu einer Revision erkennen lassen. Spannend an dieser parlamentarischen Posse – oder Panne, je nachdem – ist zusätzlich Folgendes: Auf der Internationalen Tagung für Militärgeschichte des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes im September 2005 in Bonn, in der Woche vor der Bundestagswahl, aus der Angela Merkel als Kanzlerin einer Großen Koalition hervorging, ergab sich Folgendes: Nach einem Panel zur Inneren Führung und Tradition in der Bundeswehr meldete sich Generalleutnant a.D. Günter Raulff34 zu Wort, schritt mutig zum Pult, anstatt vom Platz aus seine Frage zu stellen, und kommentierte coram publico ausführlich das Gehörte. Am Ende seiner gut zehnminütigen Ausführungen wies er darauf hin, dass die Mölders-Freunde die Zusage von der kommenden Regierung (!) hätten, dass diese den Beschluss rückgängig mache. Ganz offenkundig war der derzeitige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, damals Mitglied im Verteidigungsausschuss und nachmaliger Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, die Quelle solcher Wünsche. Zumindest hat sich Schmidt auch nachher noch mehrfach zugunsten Mölders positioniert.35

Tatsächlich aber war die folgende Große Koalition 2005 oder später wohl nicht willens, den nunmehrigen Fraktionsvorsitzenden der SPD im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Struck zu desavouieren, der als Verteidigungsminister die „Entnamung“ der Mölders-Kaserne und des Geschwaders zu verantworten hatte, und die kontroverse und selbst in der Bundeswehr zeitweilig für Aufsehen sorgende Debatte infolge einer Neubenennung des Geschwaders nach Mölders mit umgekehrten Vorzeichen wieder aufleben zu lassen.

Es trifft jedoch nicht zu und dient nicht der Debatte, wenn Schmider behauptet, der fragliche Beschluss in Sachen Legion Condor sei in einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages am Abend gefasst worden.36 Die Sitzung begann um 9 Uhr und endete vor 14 Uhr.37 Da der Auszug nicht besonders lang ist (nur acht Seiten), war die „Debatte“ zu Guernica mit sieben Rednern nicht besonders intensiv. Darüber hinaus waren zwar 19 Abgeordnete von CDU und CSU sowie zwei von der FDP entschuldigt abwesend, aber deren Fehlen wurde durch 40 entschuldigte SPD-Parlamentarier sicherlich mehr als ausgeglichen. Man fragt sich durchaus, wo die Übrigen alle gewesen sein wollen. Und wenn von einer Zufallsmehrheit gesprochen wird, dann doch nur, weil die „Bundeswehrparteien“ CDU und CSU – so ihr eigener Anspruch – diesem Antrag aus dem Innenausschuss keine Bedeutung beimaßen.

In den Folgejahren gab es wiederholt Nachfragen und Petitionen, der Bundeswehr den Namen Mölders zu nehmen. Noch 2000 ließ Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) jedoch antworten: „Werner Mölders Rolle im Gesamtsystem des NS-Unrechtsstaates ist daher als nicht so herausgehoben zu bewerten, dass sie – unter Absehung vom bisherigen Verfahren – ein Durchgreifen ,von oben‘ dringend nahegelegt hätte.“38

Erst eine 2004 durchaus skandalisierende Berichterstattung des Magazins „Kontraste“ vom Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) fokussierte aufgrund der – zu Recht zu hinterfragenden – Annahmen und Vermutungen im Gutachten von Wolfgang Schmidt die Namensgebung und interviewte dazu auch den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverteidigungsministeriums, Walter Kolbow.39 Diese Berichterstattung vermittelte den Eindruck des „Vorführens“, da Kolbow aus den Unterlagen des Militärarchivs zur Person Mölders anscheinend inkriminierende Passagen vorgelegt wurden. In Unkenntnis der tatsächlichen und umfassenden Quellenlage sowie unter dem Druck des Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse, einem Bundestagsbeschluss nun auch Geltung zu verschaffen, spitzte sich die Debatte zu. Der Bundesverteidigungsminister Dr. Peter Struck (SPD) verfügte letztlich den Vollzug der Beschlussempfehlung von 1998 und überließ die Umsetzung der Luftwaffe.

Dabei spielte es keine Rolle, dass Mölders bei der Bombardierung von Guernica gar nicht beteiligt gewesen sein konnte, weil er damals noch nicht in Spanien war. Auch seine Beteiligung an anderen, völkerrechtlich möglicherweise fragwürdigen Aktionen im Spanischen Bürgerkrieg war nicht Gegenstand der ganzen Interventionen. Unstrittig ist allerdings Mölders Zugehörigkeit zur Legion Condor. Darauf spitzte sich die Debatte um die Entnamung des Geschwaders zu – die Kaserne in Visselhövede stand nicht im Interesse der Interventionisten der PDS. Ebenso wurde an keiner Stelle die Frage gestellt, wie der Einsatz deutscher Soldaten bei der Legion Condor (völker-)rechtlich zu bewerten war. Bekannt ist, dass die Luftwaffensoldaten seinerzeit sozusagen „beurlaubt“ waren und zwar nicht in deutscher, aber in anderer Uniform an den Kampfhandlungen teilnahmen. Sie waren aber auch keine „Zivilisten ohne Kombattantenstatus“.40 – Auch das wäre bei der Frage nach der Traditionswürdigkeit von Mölders zu beachten, handelt es sich doch um die Intervention deutscher Truppen gegen eine rechtlich legitime Regierung eines souveränen Staates. Darauf abzuheben, dass Mölders nur auf Befehl dort teilgenommen hat, wäre eine drastische Reduzierung aller Facetten der Person Mölders.

Im Januar 2005 verfügte Bundesverteidigungsminister Peter Struck die Umbenennung des Geschwaders in Neuburg und der Kaserne in Visselhövede. Beim Geschwader fand am 11. März 2005 ein interner Appell statt. Dort erklärte der Kommandeur der 1. Luftwaffendivision, Generalmajor Norbert Finster: „Hierzu halte ich ... fest, dass es uns als Teil der Exekutive nicht zusteht, Entscheidungen des Deutschen Bundestages, wie immer diese auch entstanden oder ausgefallen sind, in Frage zu stellen. Ich möchte das in aller Deutlichkeit hier sagen, denn dieser Grundsatz schließt alle weiteren Diskussionen im dienstlichen Bereich über das Zustandekommen dieses Entscheids aus.“41

Zuvor hatte es eine Zusammenkunft gegeben, bei der der Präsident der Gemeinschaft Flieger deutscher Streitkräfte, Generalleutnant a.D. Jörg Kuebart, und der Vorsitzende der Mölders-Vereinigung, Oberst a.D. Helmut Ruppert, den Minister (im Beisein des damaligen Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz) von der Entnamung abbringen wollten. Sie konnten sich gegen den Bundestagsbeschluss jedoch nicht durchsetzen, möglicherweise war auch Struck nicht mehr gewillt, darüber zu diskutieren.42

 

Die Luftwaffe und die Entnamung – der Streit

Nachdem das Geschwader auf Entscheid des Ministers seinen Namen verloren hatte, begann die öffentliche Kontroverse. Mölders-Anhänger veröffentlichten auf dem ersten Höhepunkt der Auseinandersetzung eine Gedenkanzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie in Die Welt43, die auf den amtierenden Inspekteur wie ein Nackenschlag wirken musste.

Mehr als 60 ehemalige Offiziere der Luftwaffe und der Bundeswehr, darunter ein ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr sowie einige ehemalige Inspekteure der Luftwaffe, unterzeichneten sie und drückten damit ihre Kritik am angenommenen Nachgeben des amtierenden Inspekteurs aus, der sich nicht energisch genug gegen die Umsetzung des Bundestagsbeschlusses durch den Minister gewandt hätte.

Solch eine Episode kann man als „Sturm im Wasserglas“ bezeichnen. Das verfehlt aber die Wirkung, die diese Anzeige besaß. Letztlich haben damit zahlreiche Offiziere und Generale dem aktiven Inspekteur die Kameradschaft gekündigt. Ein einmaliger Vorgang in der deutschen Militärgeschichte.44 Und das, obwohl er nur das Primat der Politik befolgte.

Die tiefere Bedeutung dieser Anzeige lag jedoch auch darin, dass sie einerseits einen Graben zwischen Inspekteur und Ehemaligen aufriss und gleichzeitig die Unkenntnis der Regeln für die Traditionspflege in der Bundeswehr offenbarte. Bei einer Informationstagung für Generale und Generale a.D. im Zusammenhang mit dem 50. Geburtstag der Luftwaffe im März 2006 brachte ein ehemaliger Inspekteur coram publico sein Verständnis für die Rechtsgültigkeit der 1982 von Hans Apel erlassenen „Richtlinien für die Traditionspflege und das Traditionsverständnis der Bundeswehr“ – sinngemäß wiedergegeben – so auf den Punkt: In der Luftwaffe habe man das als ein Papier des Fü S [Führungsstab der Streitkräfte im BMVg] betrachtet und dann so gemacht, wie man es für richtig gehalten hatte! Damit hat die Luftwaffenführung fraglos über Jahre eine Ministerweisung als nicht existent betrachtet. Das war die Zusammenfassung des sichtlich erschütterten amtierenden Inspekteurs.45

Ein Einwand von Generalleutnant Walter Jertz zu Beginn der damaligen Diskussion konnte offenbar die Wogen auch nicht glätten. Er hatte darauf hingewiesen, dass die aktiven Soldaten oft genug eine deutliche Positionierung oder Entscheidung des Bundestages für ihren Einsatz im Ausland wünschten. Im Umkehrschluss müsse die Luftwaffe es dann auch ertragen, wenn Beschlüsse des Bundestages nicht ihre Erwartungen erfüllten.46

Letztlich wirft diese Debatte ein bezeichnendes Licht auf die Behandlung der Traditionspflege in der Luftwaffe.47 Sie war offensichtlich bis dahin kein wirkliches Thema und ließ deshalb Platz für Auslegungen nach jeweiligem Gusto.48 So lassen sich etwa auch die Kontinuitäten zur Luftwaffe der Wehrmacht in der Auswahl der Wappen für die Bundeswehrgeschwader und ihre Staffeln und Gruppen erkennen.49

Die 2006 folgende Umbenennung von Straßen im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck50 war jedoch nicht, wie Schmider annimmt, eine Reaktion auf den Bundestagsbeschluss. Vielmehr reagierte der Standortälteste und Kommandeur der 1. Luftwaffen-division, Generalmajor Thomas Gericke, auf wiederkehrende Angriffe in der Presse. Jakob Knab hatte wiederholt über die Süddeutsche Zeitung und den Münchner Merkur/Fürstenfeldbrucker Tageblatt die Benennung von Straßen nach Emil Zenetti und Ritter von Mann kritisiert. Ersterer fand sogar das Lob von Josef Goebbels für die Durchsetzung nationalsozialistischer Prinzipien in der Luftwaffe als Luftgaubefehlshaber 1944 sowie damit gleichzeitig Gerichtsherr im Luftgau und letzterer war an Todesurteilen gegen polnische Widerstandskämpfer vor dem Reichskriegsgericht beteiligt.51 Es dürfte Einigkeit darüber bestehen, dass solche Personen für die Bundeswehr weder Vorbildcharakter besitzen, noch zu den Streitkräften in der Demokratie passen. Dass Generalmajor Gericke dann gleich tabula rasa veranstaltete, war allerdings ein Ergebnis einer Entscheidung aller lokalen Dienststellenleiter im Vorfeld eines Tages der offenen Tür, bei dem man den Fragen nach unbequemen Namensgebern aus dem Weg gehen wollte. Die Luftwaffenführung war zuvor nicht beteiligt worden. Das hat damals auch viele in Köln und Bonn überrascht.

Bei der jährlichen Tagung der Generale und Generale a.D. der Luftwaffe am 12. November 2005, bei der die Luftwaffenführung dem Thema und der Diskussion mit den Pensionären nicht ausweichen konnte und wollte, präsentierte die Luftwaffenführung angeblich die von ihr „aus diesem Anlass [der Mölders-Entnamung] abgeänderte Traditionsrichtlinie“, schreibt Schmider.52 – Diese Bewertung des Verfassers ist absurd! Die Luftwaffenführung hat keineswegs die Richtlinien des Ministers Apel uminterpretiert oder sich eigene gegeben.

Vielmehr hat Brigadegeneral Michael Bille, Stababteilungsleiter I – Innere Führung, Personal und Organisation im Führungsstab der Luftwaffe, die Position der Luftwaf-fenführung zum Umgang mit dem aufkommenden Mölders-Streit und der Entnamung dargestellt. Dabei hat er die Ziffer 15 der „Traditionsrichtlinien“ dahingehend fokussiert, dass aus Sicht der Luftwaffenführung eben künftig „nur solche Zeugnisse“ in die Traditionspflege einfließen sollten, „die als ethische und rechtsstaatliche, freiheitliche und demokratische (!) Traditionen auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind“.53

Diese von Schmider kritisierte „Erweiterung“ stellt so gesehen nicht mehr als eine Bestimmung des künftigen Verfahrens dar. Im Übrigen sollten Zeugnisse ja auch in den rechtsstaatlichen, freiheitlichen Rahmen passen, in dem sich die Bundeswehr bewegt. – Hätte hier nicht gleich festgestellt werden müssen, dass die zeitlichen Umstände, unter denen Werner Mölders aufgrund seines Einsatzes bei der Legion Condor agierte, dazu eben nicht passen? – Die von Schmider wie auch von Hagena zuvor kritisierte Interpretation der Traditionsrichtlinien übersieht die in Ziffern 2 bestimmte Bindung der Tradition der Bundeswehr an die Werteordnung des Grundgesetzes und die Ziffer 29, wonach Kasernen nach Persönlichkeiten benannt werden können, „die sich durch ihr gesamtes Wirken oder eine herausragende Tat um Recht und Freiheit verdient gemacht haben“.

Freilich passte Werner Mölders aufgrund seiner Lebensumstände und seines Einsatzes bei der Legion Condor nicht in diesen Rahmen. Es wäre falsch, die Messlatte der Richtlinien von 1982 an die Geschwaderbenennung von 1973 auf der Grundlage des Erlasses von 1965 anzuwenden.54 Dennoch fordert ehrliche Traditionspflege auch immer wieder eine Überprüfung des Bestehenden. Und dann muss ist festzustellen, dass Mölders zwar den aktiven und ehemaligen Angehörigen des Geschwaders, kaum jedoch dem Rest der Luftwaffe als unentbehrliches, ständig präsentes Vorbild diente. Somit scheint der Streit um Mölders auch eine Angelegenheit einiger weniger gewesen zu sein. Und bei vielen Gesprächen mit Soldaten, die dem Verband länger oder kürzer angehörten, hat den Verfasser immer wieder erstaunt, wie wenig diese Soldaten über Mölders und seine Rolle in seiner Zeit wissen – quasi nichts!

Wenn schlussendlich der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, am 28. November 2007 in Potsdam über „Die Bedeutung von Geschichte und Tradition für die Luftwaffe im 21. Jahrhundert“ sprach, skizzierte er auch nicht den Rückblick, sondern suchte seine Teilstreitkraft in der Zukunft zu verorten. Insbesondere die Betonung der Aussage Hans Apels, dass soldatisches Handwerk nie vom politischen Zweck, dem es dient, zu trennen ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Die Ergebnisse der historischen Forschung sprechen für sich und selbst wenn sie emotional Millionen von Deutschen betreffen, ändern sie nichts an der Tatsache, dass eben Millionen in gutem Glauben missbraucht wurden oder mitgemacht haben. Wesentlich aber ist, dass Tradition auch dynamisch ist, wie auch die Innere Führung keine Monstranz ist, die wir vor uns her tragen.

Im 2003 erlassenen Leitbild Luftwaffe taucht zwar, wie Schmider zu Recht angibt, der Begriff „Tradition“ nicht auf. Aber dies ist vielmehr auch eine Reaktion darauf, dass Tradition und Traditionsdebatten, wie von Schmider selbst betrieben, immer wieder nur im Gestern nach Erklärungen suchen, während uns doch die aktuellen Aufgaben im multinationalen Einsatz in nahezu aller Welt herausfordern. Ob dabei der Blick in die Geschichtskiste oder die Traditionsstube irgendeine Hilfe leisten kann, darf heute zu Recht bezweifelt werden. Wichtig schien dem Inspekteur vielmehr, dass losgelöst von historischen Reminiszenzen der Soldat heute mit einem gesunden politischen Verständnis und historischer Sachkunde bewerten soll und muss, was auf ihn zukommt und welche Anforderungen eben auch Einsätze an ihn stellen. Ob im Kosovo, in Afghanistan oder Mali – Werner Mölders hilft den Soldaten heute in keiner Weise.

 

Schluss

Auf die polemischen und semi-öffentlichen und nicht öffentlichen Stellungnahmen der Mölders-Anhänger wie auch ihrer Aktivisten in zahlreichen Briefwechseln mit dem Minister oder unter den Generalen der Luftwaffe einzugehen, kann dem Leser an dieser Stelle erspart bleiben. Nicht erspart bleiben darf hingegen, dass diese Schreiber oft genug von den jeweiligen Vorgesetzten forderten, die Historiker, die die Mölders-Diskussion inhaltlich mit führten, erzieherisch oder disziplinar zu rüffeln. Und nicht selten durfte der Verfasser sich vorhalten lassen, dass er ja im Krieg gar nicht dabei war und nicht wissen könne, was die Männer dort geleistet hätten.55

Daran kann man auch einen Mangel an Verständnis für die Innere Führung festmachen, dem auch Schmider unterliegt, wenn er gleich eingangs auf die „heftigen Debatten“ um die „Leutnante 70“, die Hauptleute von Unna eingeht, ohne deren Intention wirklich zu durchdringen, und die Schnez-Studie und ihr restauratives Verständnis vom Soldatenberuf vollkommen vernachlässigt.56 So lässt sich eine Debatte um Mölders und seine Bedeutung für die Bundeswehr als den Streitkräften im demokratischen Deutschland nicht führen.

Es geht nicht um Helden von einst, sondern um berufliches Selbstverständnis heute!

Zuletzt bleibt es Aufgabe der militärischen Führung und der politischen Leitung der Bundeswehr, einer zeitgemäßen Traditionspflege – und der daraus seit der Amtszeit von Minister Scharping entwickelten drei Traditionslinien: preußische (Heeres-)Reformen, (Militärischer) Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Geschichte der Bundeswehr – Geltung zu verschaffen.

Mediales Nachkarten pensionierter Militärs nach Jahren der eigenen Untätigkeit oder von Historikern ohne Einblick in die Hintergründe und das Berufsverständnis der Bundeswehr sind keine große Hilfe. Wer als verantwortlicher Militär in seiner Zeit nicht den Stein ins Rollen brachte, sollte später den dann Verantwortlichen keine Knüppel zwischen die Beine werfen. Gleichermaßen muss man den aktiven Soldaten und insbesondere denen in Spitzenverwendungen zubilligen, die Bundeswehr zu gestalten. Es gilt hier das, was Bundespräsident Prof. Horst Köhler anlässlich der Kommandeurtagung zum 50. Geburtstag der Bundeswehr in Anlehnung an ein Apostelwort sagte: „Prüfet alles! Das Gute behaltet!“57 Und dann ist es Aufgabe der Historiker mit und ohne Uniform, immer wieder einen Stein nach dem anderen umzudrehen und das bisher Angenommene und Beschriebene zu hinterfragen.

 

Der Verfasser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften. Dieser Beitrag gibt seine persönliche Auffassung wieder.

  • 1. www.moelders.info, eine Webpräsenz, die vor allem von pensionierten Generalen genutzt wird, um nach dem Abebben der Mölders-Kontroverse wider den Zeitgeist und die „political correctness“ anzuschreiben. Ob dieses Portal eine gesellschaftliche oder bundeswehrspezifische Relevanz besitzt, ist demoskopisch noch nicht untersucht.
  • 2. Klaus Schmider, Werner Mölders und die Bundeswehr. Anmerkungen zum Umgang mit der Geschichte der Wehrmacht, in: Portal Militärgeschichte, 06.06.2016, URL: http://www.portal-militaergeschichte.de/schmider_moelders; Ders., German military tradition and the expert opinion on Werner Mölders: opening a dialogue among scholars. In: Global War Studies (formerly World War Two Quarterly), Vol. 7 (2010), Nr. 1, S. 6-29. Bernd Lemke, Moral Micrology vs. Subsumption: A methodical perspective on the "Mölders Case", in: Global War Studies, Vol. 7 (2010), Nr. 1, S. 123-134.
  • 3. Jüngst dazu: Wolfgang Schmidt, Organisiertes Erinnerung und Vergessen in der Bundeswehr. Traditionspflege am Beispiel der „Causa Mölders“. In: Nina Leonhard u.a. (Hrsg.), Organisation und Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Ver-gessen – Memory Studies, Wiesbaden 2016, S. 183-223.
  • 4. Dazu demnächst: Heiner Möllers, Traditions-Konstrukte. Namensgebung und ihre Periodisierung in der Bundeswehr. (Vortrag beim Workshop „Memory and Commemoration War, Military, Society and the Politics of Naming in the 20th Century”, am 2./3. Dezember 2015 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.
  • 5. Siehe: www.asfrab.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Traditionserlass_Bw_ 1965.pdf (1.7.2016).
  • 6. Manfred Messerschmidt, Die Wehrmacht im NS-Staat. Zeit der Indoktrination. Mit einer Einführung von Johann Adolf Graf Kielmansegg, Hamburg 1969 (= Truppe und Verwaltung, Bd. 16).
  • 7. Klaus-Jürgen Müller, Das Heer und Hitler. Armee und nationalsozialistisches Regime, 1933–1940. 1. Auflage, Stuttgart 1969, sowie Ders., Armee, Politik und Gesellschaft in Deutschland 1933-1945. Studien zum Verhältnis von Armee und NS-System. 4. Auflage, Paderborn 1986 und viele weitere Schriften dieses Autors.
  • 8. Michael Hereth, Der Fall Rudel oder die Hoffähigkeit der Nazi-Diktatur. Protokoll einer Bundestagsdebatte, Reinbek bei Hamburg 1977.
  • 9. Schmider, Mölders, S. 2, spricht – wie viele Aktivisten des konservativen Milieus – gerne, aber fälschlicherweise vom „Traditionserlass“. Dieses widerspricht dem Wesen der Richtlinien, die Leitlinien vorgeben, ohne klare Grenzen zu benennen.
  • 10. Grundlegend zur Genese der beiden „Traditionserlasse“: Donald Abenheim, Bundeswehr und Tradition. Die Suche nach dem gültigen Erbe des deutschen Soldaten, München 1989 (= Beiträge zur Militärgeschichte, Bd. 27).
  • 11. Einen Einstieg bietet: Heiner Möllers, Die Luftwaffe und ihr Umgang mit „Tradition“. Ein historischer Abriss. In: Tradition und Traditionsverständnis in der Deutschen Luftwaffe. Geschichte – Gegenwart – Perspektiven, hrsg. von Heiner Möllers, Potsdam 2012 (= Potsdamer Schriften zur Militärgeschichte, Bd. 16), S. 23-35.
  • 12. Kurt Braatz, Werner Mölders. Die Biographie, Moosburg 2008. Zur Quellenkritik an Braatz: Martin Moll, Rezension zu Braatz in Militärgeschichtliche Zeitschrift 68 (2009), S. 224-226.
  • 13. Hermann Hagena, Jagdflieger Werner Mölders. Die Würde des Menschen reicht über den Tod hinaus. Ein Beitrag über militärische Vorbilder und Traditionen, Aachen 2008.
  • 14. Es ist davon auszugehen, dass die Luftwaffe zum Kriegsende 1945 ihre Akten bis auf Personalunterlagen nahezu vollständig vernichtete. In deutschen Archiven finden sich nur noch Splitterbestände.
  • 15. Abgedruckt bei Hagena, Jagdflieger Werner Mölders, S. 190-229.
  • 16. Hagena, Jagdflieger Werner Mölders, insbesondere S. 34-71, aber auch darüber hinaus.
  • 17. Vgl. Anm. 12. Luise Petzoldt-Mölders (1913-2011) hat Kurt Braatz im Alter von mehr als 90 Jahren (!) umfassend Rede und Antwort gestanden. Ob es darüber hinaus schriftliche Zeugnisse von Mölders selbst gab, ist für die Exponenten der Debatte, die nicht dem „Mölders-Lager“ zuzurechnen sind, nicht zu klären.
  • 18. Fritz von Forell, Mölders und seine Männer, Graz 1941. Zur Kritik an Forell vgl. Braatz, Mölders.
  • 19. Ernst Obermaier/Werner Held, Jagdflieger Werner Mölders. Bilder und Dokumente (Motorbuch-Verlag), Stuttgart 1982.
  • 20. Bundesarchiv-Militärarchiv (BArch), BL 1/14504: Kommodore JG 74 an Kommandierenden General Luftflotte v. 4.5.1973.
  • 21. Ebd.
  • 22. Schmider, S. 6, bleibt Belege schuldig. Horst Boog, Werner Mölders. In: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 17, Berlin 1994, S. 625, (http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016335/images/index.html?s..., 1.7.2016) hat offensichtlich erstmals dieses „Gerücht“ publiziert. Es ist nicht ersichtlich, woher Boog den Hinweis auf Mölders Eintreten für Bischof Graf Galen hatte. Braatz, Mölders, S. 323, hat sie widerlegt.
  • 23. Schmider, S. 6, bezieht sich dazu auf Emmy Görings Memoiren, gedruckt in Coburg 1996! Emmy Göring, An der Seite meines Mannes. Begebenheiten und Bekenntnisse, Göttingen 1967, S. 219-220, gibt die Episode mit dem französischen Gefangenen (dem „geschenkten Franzosen“) wieder.
  • 24. Schmider, S. 17-19, rekonstruiert diesen Fall, der damit bewiesen sein dürfte.
  • 25. BArch, BL 1/14504: Vorgeschichte der Namensgebung „Wilhelm Frankl“.
  • 26. BArch, BL 1/14504: Luftwaffenamt - A 1b an BMVg - Fü L I 1 vom 11.5.1973.
  • 27. Kopien im Besitz des Verfassers. Schmider bezieht sich auf BARch, BL 13/1831.
  • 28. BArch, BL 1/14504: Vorgeschichte der Namensgebung „Wilhelm Frankl“. Mannheimer Morgen vom 13.5.1974: Lüttich-Kaserne wird nach Ludwig Frank benannt. Vorschlag des Hauptfeldwebels Konrad Müller [deutscher Soldat im NATO-Hauptquartier SHAPE] wird am 22. Mai verwirklicht.
  • 29. BArch, BL 1/14504: Konrad Müller, H[aupt]F[eld]webel, Deutscher Anteil SHAPE an den Bundesminister der Verteidigung vom 30.7.1972.
  • 30. Schmider, S. 7-8.
  • 31. BT-Drucksache 13/9468, Initiator war offensichtlich die SPD.
  • 32. Vgl. BT-Drucksache 13/7509, Ziffer II.2. sowie Drucksache 13/10494 vom 23.4.1998 zur Ergänzung der Ziffer 4 auf Initiative der Partei PDS. Der Zusatz wurde dann als Ziffer II.2 in die Drucksache 13/7509 aufgenommen.
  • 33. Mitteilung von Jakob Knab an den Verfasser im Jahr 2007. Knab ist als Vorsitzender der „Initiative gegen falsche Glorie“ ein umtriebiger Petent, der sich in zahllosen Schreiben an das Bundesverteidigungsministerium und seine Minister gewandt hat, um den ein oder anderen Namensgeber zu fällen. Seine lauteren Motive können aber angesichts seines theologisch motivierten Ansatzes nur bedingt in Frage gezogen werden. Vgl. auch: Jakob Knab, Falsche Glorie. Das Traditionsverständnis der Bundeswehr, Berlin 1995.
  • 34. Raulff (1928-2015) war zuletzt Amtschef des Luftwaffenamtes und in den 1970er Jahren offensichtlich über die SPD-Zugehörigkeit gefördert worden.
  • 35. So z.B. am 27.9.2007, nachzulesen auf der Website des Wehrpolitischen Arbeitskreises der CSU: https://web.archive.org/web/20070928185133/http://www.wpa-bayern.de/html... (5.7.2016).
  • 36. Schmider, S. 28, Anmerkung 33.
  • 37. Schmider, S. 7; vgl. dazu Plenarprotokoll der Sitzung des Deutschen Bundestages vom 24.4.1998: http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/13/13231.pdf, hier Tagesordnungspunkt 12: S. 21231-21238. Die zugehörigen Drucksachen sind 13/7509, 13/9468.
  • 38. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Heidi Lippmann und der Fraktion der PDS vom 26.6.2000; http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/14/036/1403658.pdf (7.7.2016).
  • 39. Rbb-Magazin Kontraste vom 1.4.2004 und vom 22.4.2004, siehe: http://www.rbb-online.de/kontraste/ueber_den_tag_hinaus/bundeswehr/falsc... sowie http://www.rbb-online.de/kontraste/ueber_den_tag_hinaus/bundeswehr/falsc... (12.7.2016).
  • 40. Stefanie Schüler-Springorum, Krieg und Fliegen. Die Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg. Paderborn u.a. 2010, S. 109.
  • 41. Auszugsweiser Mitschnitt des Appells hier: http://moelders.info/html/dossier.html (5.7.2016).
  • 42. Vgl. auch Peter Struck, So läuft das. Politik mit Ecken und Kanten, Berlin 2010, S. 121-122, der die Mölders-Affäre sehr knapp abarbeitet.
  • 43. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.3.2005. Die gleiche Anzeige erschien auch in Die Welt. Online verfügbar unter: http://www.gelsenzentrum.de/todesanzeige_faz.jpg (5.7.2016).
  • 44. Einige Jahre später antwortete ein Unterzeichner der Anzeige (Generalleutnant a.D.) auf meinen Hinweis, ich habe das als „Tritt in die Weichteile des Inspekteurs empfunden“, dass es eben genauso gemeint war. – Möglicherweise war das keine repräsentative Aussage.
  • 45. Als Teilnehmer konnte ich der Veranstaltung seinerzeit beiwohnen.
  • 46. Ebenso.
  • 47. Heiner Möllers, Die Luftwaffe und ihr Umgang mit „Tradition“. Ein historischer Abriss. In: Tradition und Traditionsverständnis in der Deutschen Luftwaffe. Geschichte, Gegenwart, Perspektiven. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes herausgegeben von Heiner Möllers, Potsdam 2012 (= Potsdamer Schriften zur Militärgeschichte, Bd. 16), S. 23-35.
  • 48. Eben deswegen konnte der Kommandierende General Luftwaffe 1983 zustimmen, dass das Jagdbombergeschwader 33 in Büchel eine Patenschaft mit dem ehemaligen Jagdgeschwader 52 (der Wehrmacht) einging. Seine Mitteilung an den Inspekteur der Luftwaffe kommentierte dieser mit dem Hinweis, dass solche Patenschaften nach den „Richtlinien für die Traditionspflege …“, Ziffer 22 nicht vorgesehen sind. In der Ziffer heißt es: „Traditionen von Truppenteilen ehemaliger deutscher Streitkräfte werden an Bundeswehrtruppenteile nicht verliehen.“ – Kopien im Besitz des Verfassers.
  • 49. Die 1. Staffel Jagdbombergeschwader 34 in Memmingerberg hatte das Wappen des ehem. Jagdgeschwader 54 „Grünherz“, die 2. Staffel des Kampfgeschwaders 51 „Edelweiß“, die 1. Staffel des Jagdgeschwaders 74 das des Nachtjagdgeschwaders 1, u.e.a.
  • 50. Hier verlässt sich Schmider, S. 12-13, auf das Hörensagen und geht den Hintergründen nicht auf den Grund.
  • 51. Peter Bierl, Nazinamen raus. Zum fünfzigsten Geburtstag wirft die Luftwaffe in einem Fliegerhorst in Bayern historischen Ballast ab. In: Die Zeit, Ausgabe 13/2006 vom 20.3.2006.
  • 52. Schmider, S. 12.
  • 53. Hervorhebung durch den Verfasser. Zitiert nach: Hermann Hagena, zum Traditionsverständnis des Führungsstabes der Luftwaffe und zum „Fall Mölders“. Kritische Anmerkungen zu dem Vortragsmanuskript FÜ L I 1 vorgetragen auf der Informati-onsveranstaltung für Generale a.D. der Luftwaffe am 12. November 2005 in Fürstenfeldbruck. – Kopie liegt dem Verfasser vor.
  • 54. Legt man diesen Maßstab zu Grunde, sind auch heute noch einige Kasernen der Bundeswehr und ihrer Luftwaffe umzubenennen, wenn sie Namensgeber aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges besitzen.
  • 55. Zwei randvolle Leitzordner im Besitz des Verfassers können umfangreiches Material für eine Untersuchung über die emotionale Lage der Luftwaffe und einiger ehemaliger Spitzenoffiziere in den Jahren 2005ff. bereitstellen.
  • 56. Schmider, S. 2. Die dazu erschienene Literatur, allein Klaus von Schubert (Hrsg.), Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland: Dokumentation 1945-1977, Köln 1979, ist für eine Diskussion unverzichtbar, scheint ihm aber gänzlich unbekannt zu sein.
  • 57. Rede von Bundespräsident Horst Köhler bei der Kommandeurtagung der Bundeswehr am 10.10.2005: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Horst-Koehler/Reden/2... (12.7.2016).
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