Linus Birrel
Aufsatz
Veröffentlicht am: 
27. November 2023
DOI: 
https://doi.org/10.15500/akm.27.11.2023

Karen Hagemann hat für die verschränkende Erforschung von Krieg und Geschlecht von der Notwendigkeit gesprochen, die militärische Dimension des Untersuchungsgegenstands als nicht weniger wandelbar sowie zeit- und kontextabhängig zu betrachten als die geschlechtliche.1 In diesem Sinn liefert der vorliegende Beitrag ein Beispiel für die Spezifizität der Stilisierung der Figur des sogenannten deutschen Frontsoldaten in den 1920er-Jahren.2 Konkret wird im Folgenden anhand des militärischen Kontexts die spezifische Ausprägung dieser Figur im Bild des Stoßtruppsoldaten identifiziert und ihre zeitgenössische Bedeutung reflektiert. Dabei richtet sich der Fokus auf die Geschehnisse rund um zwei nationalrevolutionäre Zeitschriften in den Jahren 1925/26: Die Standarte und ihr Nachfolgeblatt Standarte. Sie zeugen von der großen symbolischen Bedeutung, die unterschiedlichen Männlichkeitsentwürfen in Diskursen der anti-demokratischen nationalistischen Sphäre in der Weimarer Republik zukam.

Ein soldatischer Nationalismus?

Die im Vordergrund stehende Akteursgruppe setzt sich aus Autoren zusammen, die in der Forschung dem Soldatischen Nationalismus zugerechnet werden, wie Ernst Jünger, Franz Schauwecker, Wilhelm Kleinau und Helmut Franke. Es handelt sich dabei um eine zeitgenössische Selbstbezeichnung, deren wissenschaftliche Verwendung zur Benennung einer nationalrevolutionären Strömung innerhalb der sogenannten Konservativen Revolution auf Karl Prümm zurückgeht. Dieser bezeichnete damit einen losen Zirkel von Publizisten, der sich in der Mitte der 1920er-Jahre um einige nationalistische Zeitschriften sammelte.3 Ihr verbindendes Element stellte „das einheitlich strukturierte, publizistisch und literarisch artikulierte Kriegserlebnis“ dar, welches den „entscheidenden Ausgangspunkt“ der „literarischen und publizistischen Produktion sowie [der] politischen Konzeptionen“ des Soldatischen Nationalismus bildete.4 Die Zeitschriften stellten Matthias Schöning zufolge das Medium dar, mit dem die weit verstreuten Mitglieder und Sympathisanten informiert, motiviert und an den Zirkel gebunden wurden.5 Auch Joana van de Löcht hat zuletzt den Netzwerkcharakter der Konservativen Revolution betont, wobei Zeitschriften wie der Die Standarte die Bedeutung eines Knotenpunktes zukam.6 Die Schriftsteller des Soldatischen Nationalismus versuchten im Rahmen ihrer publizistischen Arbeit der Jahre 1925 bis 1928 in den Zeitschriften Die Standarte, Standarte, Die Kommenden, Arminius sowie Der Vormarsch Einfluss auf die nationalistischen Kampfbünde zu nehmen, vor allem auf den zahlenmäßig stärksten, den Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten. Sie verstanden sich als Avantgarde, deren nationalrevolutionäre Programmatik den gesellschaftlichen Sendungsauftrag einer sogenannten Frontsoldatenbewegung propagierte. Diese verorteten sie in den Kampfbünden und deren Umfeld.

Im Kern dieser Sendung stand die Einforderung eines aus dem Kriegserlebnis abgeleiteten Vorrechts, die Gesellschaft den eigenen Vorstellungen nach zu prägen. Hans Schwarz van Berk brachte sie in einem Beitrag in der Standarte zum Ausdruck: „Wer vier Jahre lang an der Front gelegen hat, ist berechtigt, an bevorzugter Stellung die Geschicke Deutschlands mitzubestimmen!“7 Diese Perspektive entsprach dem innerhalb des Stahlhelm vorherrschenden Selbstverständnis. So bezeichnete der anonyme Autor eines Flugblatts des Kampfbunds aus dem Jahr 1919 die Frontsoldaten als gesellschaftliche Elite: „Wir, die wir im Felde gestanden haben, jahrelang Not, Tod und Entbehrungen getragen, sind der stärkste, wertvollste Teil des Volkes!“8 In einer Rede zur Gründung der Organisation im selben Jahr definierte Theodor Bartram den Begriff des Frontsoldaten wie folgt: „Frontsoldat ist aber kein historischer, sondern ein dynamischer und psychologischer Begriff, d.h. er will erlebt und gewollt sein. […] Frontsoldat ist Willenssache, eine seelische Umstellung nach dem Gesichtspunkte der Opferbereitschaft und der Selbstverleugnung.“9 Ziel des Stahlhelm sei es, „mit unserem ‚Frontsoldaten‘ ein neues Lebensideal auf[zu]stellen“.10 Von Beginn an wurde im Diskurs um den Frontsoldaten im Stahlhelm folglich die konstruktivistische Dimension der Figur hervorgehoben und von der Bundesführung an die Verantwortung der Mitglieder appelliert, sich an diesem Idealbild zu orientieren. Das definierende Merkmal dieses Rollenbilds stellte der sogenannte Frontgeist dar, der auf das Kriegserlebnis an der Front zurückgehen sollte. Die Stilisierung des Frontgeistes als integratives Merkmal der Stahlhelm-Mitglieder diente einerseits dazu, sie gegenüber anderen ehemaligen Kriegsteilnehmern aufzuwerten.11 Andererseits erlaubte sie die Aufnahme von Männern und Jugendlichen in die Jugendorganisationen des Stahlhelm, die nicht im Weltkrieg gekämpft hatten. Denn über die Identifikation mit diesem Frontgeist, die den Angehörigen des Jungstahlhelm durch den Kontakt mit „echten“ Frontsoldaten versprochen wurde, konnten auch sie sich mit der Figur des Frontsoldaten assoziieren.

Der Begriff des Soldatischen Nationalismus, definiert als Ideologie, die ein individuelles soldatisches Selbstverständnis als Ausgangspunkt ihrer nationalistischen Inhalte voraussetzte, würde sich dementsprechend nicht nur, wie üblich, zur Beschreibung des Selbstverständnisses von Schriftstellern wie Jünger, Schauwecker, Kleinau und Franke eignen, sondern auch zur Charakterisierung des Stahlhelm. Vor diesem gemeinsamen Deutungshorizont unterschied die Akteure jedoch ihre unterschiedliche Positionierung hinsichtlich der Frage, welcher Weg zur Durchsetzung der gesellschaftspolitischen Zielvorstellungen einzuschlagen sei. Bei aller Heterogenität der Massenorganisation verfolgte die Bundesführung des Stahlhelm unter Franz Seldte einen legalistischen Kurs, der revolutionären Bestrebungen eine klare Absage erteilte.12 Die Publizistik der genannten Autoren dagegen stand ganz im Zeichen der nationalen Revolution.13 Sie mussten sich aber bemühen, allzu eindeutige Formulierungen zu vermeiden, um nicht der Zensur zum Opfer zu fallen, was ein dreimonatiges Verbot der Standarte ab August 1926 allerdings nicht verhindern konnte.14 Gerd Krumeich und Thomas Rohkrämer zufolge erhielt die „nationalrevolutionäre Kriegserlebnisideologie“ der Schriftsteller in der Mitte der 1920er-Jahre einen politischen, dediziert anti-republikanischen Charakter. Ab diesem Zeitpunkt habe sie eine Antithese zum politischen System der Weimarer Republik dargestellt, wohingegen sie zuvor noch der Sinngebung des Kriegseinsatzes des einzelnen Soldaten verhaftet gewesen sei.15

Ernst Jünger, Franz Schauwecker und Wilhelm Kleinau erkannten das nationalrevolutionäre Sendungspotenzial gegenüber dem mitgliederstärksten Kampfbund. Durch ihre publizistische Tätigkeit wollten sie Einfluss auf die Massenorganisation nehmen. Tatsächlich erwirkten die Autoren bei der Bundesführung des Stahlhelm, ab September 1925 eine Zeitschrift als Beilage der Bundeszeitung des Kampfbunds herausgeben zu dürfen. Die Stahlhelmführung versprach sich von der Kooperation, einige der bekanntesten und produktivsten Schriftsteller der Kriegserlebnisliteratur in ihre Dienste nehmen zu können.

Es stellt sich die Frage, inwieweit die Führung des Stahlhelm zu diesem Zeitpunkt die Haltung antizipierte, welche die Literatengruppe in ihren Beiträgen einnehmen sollte. Möglicherweise handelte es sich um einen Versuch, über die Zeitschriftenbeilage radikalere Kräfte aus dem nationalistischen Spektrum anzusprechen. Das Experiment währte allerdings nur sieben Monate, nämlich zwischen September 1925 und März 1926, bis sich der Stahlhelm genötigt sah, Die Standarte abzustoßen.16 In dieser Zeit bestand die Leserschaft der Zeitschrift theoretisch aus den 170 000 Abonnementen des publizistischen Organs des Stahlhelm. Während die Bundesführung wenige Monate später offen die Parole „Hinein in den Staat“ ausgeben und damit zur Umsetzung der eigenen gesellschaftspolitischen Ziele durch das legale Mittel der personellen Durchdringung der staatlichen Strukturen aufrufen sollte, standen die Herausgeberbeiträge der Zeitschrift im Zeichen der Agitation für eine „nationale Revolution“ gegen die demokratisch-liberale Ordnung der Weimarer Republik. Ergänzt durch Helmut Franke als weiteren Herausgeber, sollte die Autorengruppe diesen Kurs in der fast namensgleichen Nachfolgezeitschrift, Standarte. Wochenschrift des Neuen Nationalismus, unbeirrt fortsetzen.

Der nationalrevolutionäre Entwurf des Frontsoldaten im Bild des Stoßtruppsoldaten

Aus militär- und geschlechterhistorischer Perspektive ist die rollenbildliche Dimension des Spannungsfelds zwischen den nationalrevolutionären Publizisten und den Verantwortlichen im Stahlhelm von besonderem Interesse. Für beide Akteursgruppen war die Stilisierung von Rollenbildern soldatischer Männlichkeit gleich auf mehreren Ebenen von zentraler Bedeutung. Einerseits war sie Ausdruck ihres Selbstverständnisses und damit Teil ihrer Selbstinszenierung. In der Echokammer des heterogenen nationalistischen Lagers, das aus zahlreichen Organisationen, Vereinigungen und Netzwerken bestand, stellte das große symbolische Kapital, das soldatischen Identitätsmerkmalen zugeschrieben wurde, ein verbindendes Element dar. Andererseits diente der Rückgriff auf Symbolfiguren dazu, die eigene politische Sendung durch eine suggestive Personifikation auszudrücken, um die Rezipienten affektiv anzusprechen. Gerade für die Sphäre des Soldatischen Nationalismus scheint dieses Element bedeutsam, zeichnete sie sich doch durch vage Programmatiken bei gleichzeitiger Berufung auf ausgefeilte Rollenbilder aus. Zwar handelte es sich bei der Typisierung um ein zeitgenössisches Phänomen, das sämtliche Lebensbereiche erfasste, jedoch ist im Fall des Soldatischen Nationalismus auffällig, wie häufig Akteure sinnbildliche Figuren inszenierten und welche überragende narrative Funktion diese einnahmen. Dies ist zumindest teilweise durch den allgegenwärtigen Bezug auf den Weltkrieg zu erklären. Schließlich handelte es sich bei den Vertretern des Soldatischen Nationalismus in der Regel um Veteranen oder um Männer, die sich bislang höchstens paramilitärisch betätigt hatten. Umso bedeutsamer war folglich die Konstruktion einer soldatischen Identität, etwa durch die Beteiligung an einem Kampfbund oder durch literarische Selbstinszenierung. Ersteres war ein Grund für die bloße Existenz des Stahlhelm, Letzteres das Mittel der Wahl der nationalrevolutionären Schriftsteller. Beiden Fällen lag der Versuch einer Sinngebung des Kriegserlebnisses auf individueller sowie kollektiver Ebene zugrunde, dessen formative Wirkung dabei als Ausgangspunkt der eigenen Weltanschauung gedeutet wurde.

Die Stilisierung einer Figur des Neuen Menschen, die entweder den gegenwärtigen Zeitgeist oder einen zukünftigen repräsentieren sollte, lässt sich in den Veröffentlichungen zahlreicher Publizisten der Weimarer Republik finden. Sie prägte zeitgenössische Zukunftsdiskurse aller gesellschaftspolitischen Ausrichtungen.17 Die Autoren griffen dabei auf phänomenologische Zuschreibungen und anthropologische Typisierungen zurück, die Orientierung boten und zudem einer wissenschaftlichen Arbeitsweise entsprachen. Lars Koch hat vor diesem Hintergrund eine „regelrechte Klassifizierungs- und Unterscheidungswut im Dienste der Kontingenzaufhebung“ konstatiert, die nahezu alle Vorstellungsbereiche ergriffen habe.18 Wo beispielsweise Vertreter der Neuen Sachlichkeit oder sozialistische Publizisten sowohl Idealtypen des Neuen Manns als auch der Neuen Frau entwarfen, konzentrierten sich die Autoren des Soldatischen Nationalismus in ihren Stilisierungen auf Varianten des Neuen Menschen, die sich durch ihre Männlichkeit auszeichneten.19 Rüdiger Graf hat die Bedeutung der durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Umbrüche für die deutsche Nachkriegsgesellschaft betont, wie die Auflösung der monarchischen Ordnung oder die Einbeziehung von Frauen in die Rüstungswirtschaft, die zu einem gesteigerten Bewusstsein der Kontingenz und der Gestaltbarkeit der Lebensverhältnisse geführt habe.20 Die Idee des Neuen Menschen basierte folglich auf der Vorstellung von der „Machbarkeit der Welt“.21

Publizistische Stilisierungen der Figur des Frontsoldaten oder auch Frontkämpfers in der deutschen Öffentlichkeit der 1920er-Jahren waren Legion, ähnlich dessen figürliche Abbildungen an Gedenkorten. Im Soldatischen Nationalismus konnten die damit einhergehenden Sinnzuschreibungen soweit gehen, die militärische Niederlage in einen ideellen Sieg umzudeuten. Dies kann idealtypisch anhand eines Zeitschriftenbeitrags von Helmut Franke illustriert werden: „Der deutsche Soldat ist der Sieger des großen Krieges. Er hat ihn nicht nur für sich, für sein Land – er hat ihn für die Zukunft der Welt geführt. Er hat ihn geführt, um die Welt zu verwandeln – das ist ihm gelungen!“22 Ob die Gesamtheit der deutschen Kriegsteilnehmer oder ein bestimmter Anteil von ihnen mit dem Bild des Frontsoldaten gemeint war, also wie integrativ oder exklusiv dieses ausfiel, oblag seinem jeweiligen Schöpfer. Die Nennung von Merkmalen wie Alter, Physis, Charakterzüge, Waffen- oder Truppengattungszugehörigkeit, Ausrüstung sowie ihre Verortung in Raum und Zeit dienten der Spezifizierung der Figur. In der Regel war sie im Erfahrungsraum der Westfront als dem schärfsten Ausdruck des Kriegs im Zeichen der Materialschlacht angesiedelt.23 Gleich zwei der Herausgeber von Die Standarte griffen hierbei auf die spezifische Einsatzpraxis der Stoßtrupps als Schablone für die von ihnen inszenierte Idealform des Frontsoldaten zurück: Zwar sollte Ernst Jünger im Laufe der 1920er-Jahre zum wortgewaltigsten Verfechter des Frontkämpfers im Bild des Stoßtruppsoldaten werden, jedoch war es Franz Schauwecker, der 1919 den Anfang machte:

In seiner durchgebildetsten, vollendetsten Form, dem Kampfsoldaten des „Sturmbataillons“, marschiert er [der Frontkämpfer] nicht mit dem geschulterten Gewehr, sondern mit umgehängtem Karabiner. […] eine neue Art von Mensch, ein Mann von höchster Steigerung aller männlichen Eigenschaften, so ausgeglichen und aus einem Guß, wie man einen Mann bei dem Wort „Kämpfer“ vor sich sieht.24

Die Stoßtruppen waren Bestandteil der deutschen Versuche, vom Stellungs- in den Bewegungskrieg zurückzukehren. Mit der Stoßtrupptaktik wurde seit 1915 ein neuartiges Angriffsverfahren entwickelt, das den Durchbruch der gegnerischen Stellungssysteme ermöglichen sollte. Es fand in der zweiten Kriegshälfte immer breitere Anwendung und stellte einen taktischen Bedingungsfaktor für einige bedeutende operative Erfolge des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg dar. Waren hierfür auf Armeeebene ab 1916 eigens Sturmbataillone gebildet worden, fand das Verfahren bald darauf Eingang in die infanteristischen Ausbildungsvorschriften mit dem Ziel, dieses zum „Allgemeingut der Infanterie“ zu machen, wie es der Chef des Generalstabs des Heeres Erich Ludendorff ausdrückte.25 Weder Franz Schauwecker noch Ernst Jünger differenzierten in ihrer Stilisierung zwischen den Angehörigen der Sturmbataillone und den Stoßtruppsoldaten außerhalb dieser Eliteeinheiten. Maßgeblich war für sie die Praxis der Stoßtrupptaktik als Handlungsrahmen: „Sie bilden die Stoßtrupps der Kompagnie und die Sturmbataillone der Armeen, – alles Freiwillige, prachtvolle, ausgesuchte Truppen […] eine unwiderstehliche Waffe, mit der sich Erfolge erringen lassen, die sich von anderen Truppen nicht im gleichen Umfange und mit derselben Raschheit erreichen lassen.“26

Für Schauwecker stellte der Stoßtruppsoldat als solcher eine deutsche Errungenschaft des Weltkriegs dar, denn „es ist gut, dass wir diese Gattung des Kampfmenschen an uns Deutschen erlebt haben. Der Gegner, dem er in dieser Ausbildung gefehlt hat, ersetzte ihn durch immer neue Divisionen, die er in die Schlacht warf.“27 Auch Ernst Jünger stellte die Stoßtrupptaktik als militärische Innovation mit anthropologischer Tragweite dar: In Die Standarte argumentierte er, in Form der Stoßtruppen seien die Deutschen die Ersten gewesen, „die den Geist der Materialschlacht überwanden und ihr als einem vor allem quantitativen Messen der gegenseitigen Produktion ein Ende machten. […] Hier trat nicht nur die Kriegskunst in ein neues Stadium ein, sondern es trat auch der neue Kampftyp des Menschen in seiner Vollendung auf.“28 Dieser „Umdeutung der militärischen Niederlage in einen anthropologischen Etappensieg“, nach Inka Mülder-Bach, der Interpretation des Weltkriegs als Evolutionsbeschleuniger, liehen die Stoßtruppen die Form. Der Topos ihrer individual-soldatischen Überlegenheit, basierend auf der neuartigen Einsatzpraxis im Rahmen der Stoßtrupptaktik, war die notwendige Bedingung für die These des ideellen Sieges in der militärischen Niederlage.29 Diese Apologie des zum vollkommenen Kämpfer stilisierten deutschen Soldaten vertraten Schauwecker wie Jünger gleichermaßen: „Er siegte, siegte, siegte, bis er unterlag, nicht dem höheren Geist, der höheren Sittlichkeit, – nein, der stumpfen Masse.“30 Doch war es Ernst Jünger, der den Stoßtruppsoldaten schließlich zum Träger des Zeitgeists idealisierte, zum „Herrn des Materials und de[m] Herrn seiner selbst, der aus einem Zauberlehrling zum Meister geworden ist“.31 Weil Jünger im Stellungskrieg den Ausdruck eines verderblichen Materialismus erkannte, verkörperte der Stoßtruppsoldat als dessen Überwinder für ihn den Vorboten einer neuen Zeit. Im Wesen der Stoßtrupptaktik erblickte der Autor ein Potenzial, das die deutsche Nachkriegsgesellschaft verändern könnte. Die zur Gewohnheit gewordenen Sturmangriffe und Nahkämpfe müssten die Beteiligten „von Grund auf ändern“ und „[d]ie hier frei gewordenen Kräfte werden ihre Ziele wechseln, aber ihr urwüchsiger Atem wird auch unter der friedlichsten Hülle zu spüren sein“.32 Im Diskurs um das „Wesen des Frontsoldatentums“ im Stahlhelm definierte Ernst Jünger die Figur des Frontsoldaten folglich exklusiv: „Unter dem Worte Frontsoldat ist hier der aktivistische Kern von Männern verstanden, der die Auslese des großen Heeres darstellt.“33

Im Fall Jüngers hatten solche Stilisierungen immer auch selbstinszenatorischen Charakter, trug doch sein als Selbstzeugnis beworbenes erstes Kriegserlebnisbuch In Stahlgewittern in den 1920er-Jahren den Untertitel Aus dem Tagebuch eines Stosstruppführers. Tatsächlich besuchte der Autor als Kriegsteilnehmer mehrere Ausbildungskurse, die ihn mit der Anwendung der Stoßtrupptaktik als Unterführer vertraut machten. Als Kompanieführer war Jünger in der Folge an zahlreichen Stoßtruppunternehmungen beteiligt. Seine Identifikation als ehemaliger Stoßtruppführer beruhte auf der Anwendung der Stoßtrupptaktik, denn ein Angehöriger der Sturmtruppe war er nie gewesen. Rückblickend skizzierte der Autor seine darauf basierende soldatische Selbstwahrnehmung folgendermaßen: „Wir wissen, dass wir eine Auslese kraftvoller Männlichkeit verkörpern und sind stolz in diesem Bewusstsein.“34

Reaktionen im Stahlhelm

Der Einfluss der nationalrevolutionären Herausgeber von Die Standarte auf ihre Leserschaft aus den Reihen des Stahlhelm und anderer Kampfbünde ist schwer einzuschätzen.35 Ihre Inhalte scheinen zumindest mitunter auf Kritik gestoßen zu sein. So publizierte Ernst Jünger einen Beitrag, in dem er Ausschnitte „[a]us einem Brief an einen alten Frontsoldaten“ veröffentlichte. Jener habe Jünger gefragt, „wo denn der neue Menschenschlag nun eigentlich steckt, der aus dem Kriege hervorgegangen sein soll“.36 Ob es sich dabei um einen realen Briefwechsel handelte oder ob der Autor ihn inszenierte, Ernst Jünger hielt es für notwendig, seine These vom Neuen Menschen vor der Leserschaft zu rechtfertigen. In seiner Entgegnung brachte Jünger die Anschauung zum Ausdruck, dass das Leben in der Zivilgesellschaft lediglich eine „Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln“ sei. Er betonte die Bedeutung des „neue[n] Typ[s] des deutschen Menschen, der dem Schlachtfelde seinen Ursprung verdankt“, für die zeitgenössischen Kämpfe „militärischer, geistiger, wirtschaftlicher oder politischer Natur“, wenngleich er einräumte, dass dieser nur „mehr oder minder sichtbar an der Arbeit ist“.37 Jene exklusive Figur konnte den meisten Stahlhelm-Mitgliedern nur wenig Identifikationspotenzial bieten, allein schon weil sie entweder selbst keine ehemaligen Stoßtruppsoldaten waren oder weil deren ideelle Überhöhung mit ihrem individuellen soldatischen Selbstverständnis kontrastierte.

Die Organisation stellte ein Sammelbecken verschiedener Deutungen des Kriegserlebnisses und der Figur des Frontsoldaten dar, wobei die nationalrevolutionären Publizisten eine randständige Haltung vertraten. Zwar förderte die Stahlhelmführung die Abgrenzung der Mitglieder nach außen, indem sie Lars Koch zufolge das einzelne Mitglied „zum unbekannten Bestandteil einer namenlosen Elite“ erklärte.38 Auch Joachim Tautz hat in seiner Studie über eine der Jugendorganisationen des Stahlhelm, den Jungstahlhelm, „das Verständnis des Frontsoldaten-Mythos als Eliteideologie“ konstatiert.39 Die Abgrenzung seiner Mitglieder gegenüber ehemaligen Kriegsteilnehmern anderer Organisationszugehörigkeit und dem Teil der Gesellschaft, der nicht im Weltkrieg gekämpft hatte, kontrastierte mit einer auf Integration bedachten Haltung der Bundesführung im Inneren der Massenorganisation. Es lag schließlich in ihrem Interesse, den Kampfbund auf eine möglichst breite Basis zu stellen, nicht zuletzt, weil dies dem Ziel der politischen Relevanz förderlich scheinen musste. Dennis Werberg ist zu folgender Schlussfolgerung gelangt: „Das Ideal, welches der Stahlhelm vertrat, ließe sich […] aufgrund seiner eher defensiven und reaktiven Ausrichtung als Somme-Kämpfer [die Schlacht an der Somme im Sommer 1916 stellte aus deutscher Perspektive eine Abwehrschlacht dar] bezeichnen.“40 Dieses Rollenbild entsprach in seiner militärischen Praxis viel eher der überwiegenden Kriegserfahrung, die deutsche Soldaten an der Westfront machten, als jenes der Stoßtruppenangehörigen. Indem die Bundeszeitung des Stahlhelm soldatische Tugenden wie Nervenstärke und Zähigkeit in der Verteidigung betonte, propagierte sie ein Soldatenideal, das in Kontrast zur Figur des Stoßtruppsoldaten stand. Hiermit grenzte sie sich nicht zuletzt von der nationalsozialistischen Sturmabteilung ab, indem sie deren kolportierter Aggressivität den Wert der Disziplin gegenüberstellte, den sie in den eigenen Reihen verortete.41 Zwischen der Selbstwahrnehmung einer Mehrheit der Mitglieder des Stahlhelm und der Agitation der nationalrevolutionären Publizisten stand, was Aribert Reimann mit Blick auf Diskurse während des Weltkriegs als „[d]ie habituelle Spannung zwischen der Vorstellung des nervenstarken Durchhaltens und den vitalistischen Überwindungsphantasien“ bezeichnet hat.42

Dieses Spannungsverhältnis war eine der Ursachen dafür, dass die nationalrevolutionären Schriftsteller ihre publizistische Tätigkeit im Rahmen des Stahlhelm einstellen mussten. Zwar war es die Bundesführung des Kampfbunds, welche sich im März 1926 genötigt sah, die Zusammenarbeit mit Ernst Jünger, Franz Schauwecker, Wilhelm Kleinau und Helmut Franke zu beenden. Jedoch hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Landesverbände und damit Teile der Basis die Verteilung von Die Standarte verboten.

Schlussfolgerungen

Nadja Bengsch hat argumentiert, Die Standarte sei der Bundesführung in ihrer Programmatik zu radikal geworden. Hingegen hat Hans-Harald Müller als ursächlich für die Einstellung der Beilagenzeitschrift die Art und Weise ausgemacht, „wie Jünger den Begriff des ‚Frontsoldaten‘ normativ definierte“.43 Beide Erklärungen sind berechtigt und ergänzen sich gegenseitig. Für die Begründung Müllers spricht zweierlei: die enge Assoziation der nationalrevolutionären Figur des Frontsoldaten mit dem spezifischen Rollenbild des Stoßtruppsoldaten und die Tatsache, dass Jünger sich veranlasst sah, dessen avantgardistischen Charakter auf kritische Nachfrage aus der Leserschaft zu erklären. Erhellend ist ebenfalls ein Zeitschriftenbeitrag Helmut Frankes. Ende 1926 veröffentlichte Franke die Reflexion „Die Tragödie des Frontsoldaten“, in welcher er die Diskrepanz zwischen dem Anspruch des Idealtypus des Frontsoldaten und der wirklichen Zusammensetzung der Kriegsveteranen zum Ausdruck brachte: „Vielleicht haben wir uns die große Masse der Frontsoldaten, insbesondere die im Stahlhelm zusammengeschlossenen, anders vorgestellt als sie war.“44 Frankes „Tragödie” war eine bittere Abrechnung sowohl mit der Führung des Kampfbunds und seiner Mitgliederbasis als auch dem eigenen Fehlschlag beim Versuch, die Massen anzusprechen. Bezeichnenderweise verteidigte Franke im selben Zug das exklusivistische Frontsoldaten-Ideal:

Wir als Kämpfer für einen neuen Nationalismus ziehen einen Schlussstrich und bekennen, dass wir nicht mehr an eine alleinseligmachende Parole vom Frontsoldatentum glauben. […] Nie werden wir verleugnen, dass der Frontsoldat der Auslese, wie ihn Ernst Jünger in seinen Kriegserlebnisbüchern schildert, für den neuen Nationalismus die Aufgabe hat, Stoßtrupp und Sturmtrupp zu sein. Aber der großen Masse der Frontsoldaten sprechen wir diese Berufung ab.45

Für die nationalrevolutionären Schriftsteller, die sich im Umfeld der nationalistischen Kampfbünde bewegten, war die Einstellung von Die Standarte tatsächlich eine Niederlage. Ihre nachfolgenden Zeitschriften Standarte, Die Kommenden, Arminius sowie Der Vormarsch erreichten lediglich Auflagenzahlen von bis zu 2000 Stück. Es war ihnen also nicht gelungen, ihre avantgardistische Interpretation der Frontsoldatenbewegung, welche die stilisierte Figur des Stoßtruppsoldaten in ihren Augen symbolisierte, im institutionellen Rahmen der Kampfbünde zu verankern.46 Frankes Apologie des „Frontsoldat[en] der Auslese“ als „Stoßtrupp und Sturmtrupp“ des Neuen Nationalismus verweist auf die funktionale Dimension der Propagierung dieses spezifischen Rollenbilds soldatischer Männlichkeit im nationalistischen Lager, jenseits des bereits konstatierten Elements der Selbstinszenierung. Erstens sollten damit Männer mit einem aktivistischen Selbstverständnis angesprochen und für die Sache der „nationalen Revolution“ mobilisiert werden. Zweitens sollte die Figur im zeitgenössischen inszenatorischen Überbietungswettbewerb zwischen verschiedenen Varianten soldatischer Männlichkeiten an das symbolische Kapital der Stoßtruppen des Weltkriegs anknüpfen. Und drittens diente die Figur in ihrer ideellen Überhöhung als suggestives Pendant einer radikalen Programmatik.

Es ist folglich weniger die Frage von Interesse, ob es vor allem die radikale Programmatik der Nationalrevolutionäre oder die Exklusivität ihres Entwurfs des Frontsoldaten war, die im Stahlhelm eine ablehnende Haltung hervorrief. Vielmehr zeigt das Thema, wie eng die politische Sendung der nationalrevolutionären Publizistik mit der suggestiven Wirkung inszenierter Männlichkeit verbunden war. Es stellt sich aber die Frage, ob die Autoren ihr äußerst vages gesellschaftspolitisches Programm durch ein umso schärfer abgegrenztes Männlichkeitsideal zu ergänzen suchten oder ob nicht die Vermittlung eines aktionistischen Rollenbilds den Ausgangspunkt ihrer Bemühungen darstellte. In jedem Fall verdeutlicht die Episode um Die Standarte die Notwendigkeit für die Forschung, nicht von der einen nationalistischen Figur des Frontsoldaten zu sprechen, sondern deren unterschiedliche Ausprägungen wahrzunehmen. Diese erlauben einerseits Rückschlüsse auf das jeweilige Selbstverständnis der Akteure, andererseits sind sie als Symbole bedeutsam, die im Kampf um die Deutungshoheit über das ideelle Erbe des Weltkriegs konkurrierten. Um sie zu identifizieren und zu differenzieren, ist es wiederum notwendig, die inszenierten Rollenbilder soldatischer Männlichkeit an ihren militärischen Entstehungskontext rückzukoppeln.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut durch Daniel R. Bonenkamp und Wencke Meteling.


Zitierempfehlung: Linus Birrel, Die Inszenierung soldatischer Männlichkeit durch nationalrevolutionäre Autoren im Umfeld des Stahlhelm 1925/26, in: Themenschwerpunkt „Militär, Krieg und Geschlecht“, hrsg. von Daniel R. Bonenkamp/Friederike C. Hartung/Wencke Meteling, Portal Militärgeschichte, 27. November 2023, DOI: https://doi.org/10.15500/akm.23.11.2023.

  • 1. Karen Hagemann, Introduction. Gender and the History of War – The Development of the Research, in: dies./Stefan Dudink/Sonya Rose (Hrsg.), The Oxford Handbook on Gender, War, and the Western World since 1600, Oxford 2020, S. 1–34 , hier S. 16.
  • 2. Der Quellenbegriff Frontsoldat oder auch Frontkämpfer diente dazu, diejenigen Soldaten von der Gesamtheit der Kriegsteilnehmer zu differenzieren, die im Rahmen ihres Kriegsdienstes mindestens zeitweise in der Kampfzone einer Front eingesetzt worden waren. Dabei konnte er je nach Absicht des Autors inklusiver oder exklusiver ausgelegt werden, wobei der zeitlichen, räumlichen oder tätigkeitsspezifischen Binnendifferenzierung keine Grenzen gesetzt waren, wie im Folgenden gezeigt wird.
  • 3. Karl Prümm, Die Literatur des Soldatischen Nationalismus der 20er Jahre (1918–1933). Bd. 1: Kronberg 1974, S. 394. Der wissenschaftliche Nutzen des Begriffs Konservative Revolution ist durchaus umstritten. Michael Seelig hat sich für ihn ausgesprochen als idealtypische Klammer für die verschiedenen Strömungen einer Variante der radikalen Rechten der Weimarer Republik: Michael Seelig, Die ‚Konservative Revolution‘ als historische Geisteshaltung und wissenschaftlicher Analysebegriff. Vom Nutzen eines umstrittenen Quellenbegriffs für die Forschung zur radikalen Rechten in der Weimarer Republik, in: Archiv für Kulturgeschichte 98 (2016), S. 381–418, hier S. 389.
  • 4. Prümm, Literatur, S. 8f.
  • 5. Matthias Schöning, Versprengte Gemeinschaft. Kriegsroman und intellektuelle Mobilmachung in Deutschland 1914–1933, Göttingen 2009, S. 133f.
  • 6. Joana van de Löcht, Die ‚Konservative Revolution‘ als Netzwerk, in: Wojciech Kunicki/Natalia Zarska/Krzysztof Zarski (Hrsg.), Die Literatur der ‚Konservativen Revolution‘, Göttingen 2021, S. 75–93, hier S. 81.
  • 7. Hans van Berk, Die Frontsoldaten melden sich, in: Standarte. Wochenschrift des Neuen Nationalismus 20 (1926), S. 468.
  • 8. Der Stahlhelm, Flugblatt 1919, in: IISG Amsterdam, Otto Braun Papers, Nr. 430, Bl. 1, https://search.iisg.amsterdam/Record/ARCH00109/ArchiveContentList (zuletzt aufgerufen am 28.05.2023).
  • 9. Theodor Bartram, Der Frontsoldat. Ein deutsches Kultur- und Lebensideal, Leipzig 1919, S. 8.
  • 10. Ebd., S. 14.
  • 11. Benjamin Ziemann, Die Konstruktion des Kriegsveteranen und die Symbolik seiner Erinnerung 1918–1933, in: Jost Dülffer/Gerd Krumeich (Hrsg.), Der verlorene Frieden. Politik und Kriegskultur nach 1918, Essen 2002, S. 101–118, hier S. 108.
  • 12. Dennis Werberg, Der Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten. Eine Veteranenorganisation und ihr Verhältnis zum Nationalsozialismus, Wien 2023, S. 71.
  • 13. Siehe beispielsweise Franz Schauwecker, Wesen des Nationalismus, in: Standarte. Wochenschrift des Neuen Nationalismus 16 (1926), S. 370: „Welcher Weg führt zum Nationalismus? Es gibt nur den einen: Revolution, Revolution und nochmals Revolution.“
  • 14. Nadja Bengsch, Franz Schauwecker – der „Dichter des heldischen Lebens“, in: Rolf Düsterberg (Hrsg.), Dichter für das ‚Dritte Reich‘. Bd. 2: Biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie, Bielefeld 2011, S. 184.
  • 15. Gerd Krumeich, Einleitung. Die Präsenz des Krieges im Frieden, in: Jost Dülffer/Gerd Krumeich (Hrsg.), Der verlorene Frieden. Politik und Kriegskultur nach 1918, Essen 2002, S. 8.
  • 16. Sven Berggötz (Hrsg.), Politische Publizistik. 1919 bis 1933, Stuttgart 2001, S. 867.
  • 17. Rüdiger Graf, Die Zukunft der Weimarer Republik. Krisen und Zukunftsaneignungen in Deutschland 1918–1933, München 2008, S. 171.
  • 18. Lars Koch, Der Erste Weltkrieg als Medium der Gegenmoderne. Zu den Werken von Walter Flex und Ernst Jünger, Würzburg 2006, S. 334f. Der Begriff des Typus beispielsweise entstammte lebensphilosophischen Diskursen der Zeit, ebd. S. 245, Anm. 1189.
  • 19. Frank Becker, Revolution des Körpers. Der Sport in Gesellschaftsentwürfen der klassischen Moderne, in: Alexandra Gerstner/Barbara Könczöl/Janina Nentwig (Hrsg.), Der Neue Mensch. Utopien, Leitbilder und Reformkonzepte zwischen den Weltkriegen, Frankfurt am Main 2006, S. 92, 101.
  • 20. Graf, Zukunft, S. 60.
  • 21. Alexandra Gerstner/Barbara Könczöl/Janina Nentwig, Auf der Suche nach dem Neuen Menschen. Eine Einleitung, in: dies. (Hrsg.), Der Neue Mensch. Utopien, Leitbilder und Reformkonzepte zwischen den Weltkriegen, Frankfurt am Main 2006, S. VIII.
  • 22. Helmut Franke, Der unbekannte Soldat, in: Arminius. Kampfschrift für deutsche Nationalisten 37/38 (1926), S. 26.
  • 23. Dennis Werberg, Die Nerven der Stahlhelmmänner. Weltkriegserinnerung und Selbstverständnis in der Organisation „Der Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten“ 1918–1933, in: Gundula Gahlen/Ralf Gnosa/Oliver Janz (Hrsg.), Nerven und Krieg. Psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen in Deutschland (1900–1939), Frankfurt am Main 2020, S. 298.
  • 24. Franz Schauwecker, Im Todesrachen. Die deutsche Seele im Weltkriege, Halle an der Saale 1919, S. 282f.
  • 25. Fernspruch vom 14.04.1918 von der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht an das AOK 2, betreffend der Auflösung von Sturmbataillonen, BA-MA PH 10-III/22, S. 39.
  • 26. Schauwecker, Todesrachen, S. 220.
  • 27. Ebd., S. 283.
  • 28. Ernst Jünger, Die Materialschlacht, in: Die Standarte 5 (1925), abgedruckt in: Berggötz, Publizistik, S. 99.
  • 29. Inka Mülder-Bach, Poetik des Unfalls, in: Poetica 34 (2002), S. 194–221, hier S. 209. Vgl. Daniela Kirschstein, Writing War. Kriegsliteratur als Ethnographie bei Ernst Jünger, Louis-Ferdinand Céline und Curzio Malaparte, Würzburg 2014, S. 72.
  • 30. Schauwecker, Todesrachen, S. 10.
  • 31. Ernst Jünger, Feuer und Blut, in: Helmuth Kiesel (Hrsg.), Krieg als inneres Erlebnis. Schriften zum Ersten Weltkrieg, Stuttgart 2016, S. 382.
  • 32. Ders., Das Wäldchen 125, in: Helmuth Kiesel (Hrsg.), Krieg als inneres Erlebnis. Schriften zum Ersten Weltkrieg, Stuttgart 2016, S. 178.
  • 33. Ders., Wesen des Frontsoldatentums, in: Die Standarte 1 (1925), abgedruckt in: Berggötz, Publizistik, S. 70f.
  • 34. Ders., Der Kampf als inneres Erlebnis, in: Helmuth Kiesel (Hrsg.), Krieg als inneres Erlebnis. Schriften zum Ersten Weltkrieg, Stuttgart 2016, S. 93. Vgl. Thomas Gloning, Ernst Jüngers Publizistik der 1920er Jahre, in: Andrea Benedetti/Lutz Hagestedt (Hrsg.), Totalität als Faszination. Systematisierung des Heterogenen im Werk Ernst Jüngers, Berlin 2018, S. 121–151, hier S. 132.
  • 35. Vgl. Werberg, Stahlhelm, S. 19f.
  • 36. Ernst Jünger, Der neue Typ des deutschen Menschen, in: Stahlhelm-Jahrbuch 1926, abgedruckt in: Berggötz, Publizistik, S. 167.
  • 37. Ebd., S. 172.
  • 38. Lars Koch, Der Erste Weltkrieg als kulturelle Katharsis und literarisches Ereignis, in: Niels Weber (Hrsg.), Erster Weltkrieg. Kulturwissenschaftliches Handbuch, Stuttgart 2014, S. 97–141, hier S. 115.
  • 39. Joachim Tautz, Militaristische Jugendpolitik in der Weimarer Republik. Die Jugendorganisationen des Stahlhelm Bund der Frontsoldaten, Regensburg 1998, S. 179.
  • 40. Werberg, Nerven, S. 313.
  • 41. Anke Hoffstadt, Frontgemeinschaft? Der „Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten“ und der Nationalsozialismus, in: Gerd Krumeich (Hrsg.), Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg, Essen 2010, S. 191–206, hier S. 202.
  • 42. Aribert Reimann, Der große Krieg der Sprachen. Untersuchungen zur historischen Semantik in Deutschland und England zur Zeit des Ersten Weltkriegs, Essen 2000, S. 74.
  • 43. Bengsch, Schauwecker, S. 184. Vgl. Hans-Harald Müller, Der Krieg und die Schriftsteller. Der Kriegsroman der Weimarer Republik, Stuttgart 1986, S. 280.
  • 44. Helmut Franke, Die Tragödie der Frontsoldaten, in: Arminius. Kampfschrift für deutsche Nationalisten 7 (1926), S. 3.
  • 45. Ebd., S. 4.
  • 46. Müller, Schriftsteller, S. 288.