Mehr Geschlechtergeschichte des Militärischen wagen
Friederike C. Hartung, Claudia Kemper
Aufsatz
Veröffentlicht am: 
06. November 2023
DOI: 
https://doi.org/10.15500/akm.06.11.2023b

Die Geschlechtergeschichte1 kann mittlerweile auf eine längere Geschichte zurückblicken: Bereits in den 1980er-Jahren konzeptualisierte Joan W. Scott Geschlecht als „konstitutives Element sozialer Beziehungen, die auf wahrgenommenen Unterschieden zwischen den Geschlechtern beruhen“, sowie als „eine primäre Form der Darstellung von Machtbeziehungen“. Sie betonte, dass „Veränderungen in der Organisation sozialer Beziehungen immer mit Veränderungen in den Darstellungen von Macht einhergehen“ und umgekehrt.2 Damit verwies sie auf den untrennbaren Zusammenhang zwischen der gesellschaftlichen Strukturkategorie Geschlecht und jeder politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ordnung. Auch Formen, Praktiken und die Organisation des Militärischen sind ohne diese Kategorie nicht zu verstehen: Geschlecht prägt das Militärische und vice-versa.

Das Militär ist eine traditionelle und überwiegend von Männern geprägte Organisation. Die Hegemonie männlicher Akteure in einer zentralen staatlichen Organisation zu thematisieren und zu problematisieren, ist ein vergleichsweise neues Phänomen. Ähnlich sieht es in der Militärgeschichte aus, die sich zwar lange Zeit auf die männlichen Akteure konzentrierte, jedoch nicht reflektierte, welche geschlechterhistorischen Implikationen damit verbunden sind. In der Geschichtsschreibung wurde zunächst die Notwendigkeit einer geschlechterhistorischen Perspektive nur für Zusammenhänge gesehen, in denen Frauen agierten. Sicherlich müssen solche Zusammenhänge im Sinne der Frauengeschichte weiterhin erforscht werden. Jedoch hat sich die Geschlechtergeschichte längst ausgeweitet auf Fragen und Strukturen der Geschlechterordnung und damit nicht nur auf Frauen und Männer, sondern auf die geschlechtliche Vielfalt. Es wird also höchste Zeit, in der Militärgeschichte sowohl das Geschlecht der historischen Akteure als Analysekategorie einzubeziehen, als auch kulturell und sozial konstruierte Männlichkeiten oder die Beziehungen von Männern zu Männern sowie zu Frauen systematisch zu thematisieren.3 Gerade weil das Militär über die längste Zeit eine vorrangig Männern vorbehaltene Organisation war, sollte Geschlecht als ein konstitutives Element seiner inneren Organisation und äußeren Erscheinung anerkannt und reflektiert werden.

Die Kategorie Geschlecht durchzieht das Untersuchungsfeld der Militärgeschichte von der Erforschung des Kampfes und militärischer Operationen über Fragen zum Verhältnis von Militär und Gesellschaft bis hin zur Beschäftigung mit einer Kulturgeschichte der (militärischen) Gewalt.4 Es ist davon auszugehen, dass einige bisherige Gewissheiten auf den Prüfstand gestellt und womöglich revidiert werden müssen. Denn geschlechterhistorisch informierte Konzepte und Analyseperspektiven lenken den Blick auf bislang vernachlässigte oder ausgeblendete Teile der Geschichte – im Militär und in Kriegs- und Gewaltsituationen.5

Forschung

Als sich in den 1970er- und 1980er-Jahren aus der Frauenbewegung heraus die Frauengeschichtsschreibung entwickelte, ging es dieser zunächst darum, die eigenen Vorläuferinnen und Traditionen zu erforschen und sichtbar zu machen. Erste Arbeiten konzentrierten sich auf die Beteiligung von Frauen im Ersten und später auch im Zweiten Weltkrieg.6 Mit der Erweiterung der Frauengeschichte zur Geschlechtergeschichte in den späten 1980er-Jahren wurden auch Männlichkeit, Militär und Gewalt Untersuchungsgegenstände der Geschlechterforschung. Dies ermöglichte ein neues Verständnis der umstrittenen Diskurse über militärische Männlichkeit und die vielen konkurrierenden Praktiken und Erfahrungen von Männern in Kriegszeiten.7

Die 1990er-Jahre veränderten nicht nur die internationale Ordnung, sondern auch die Sichtweisen auf Gewaltkonflikte, so dass sich auch die Geschlechtergeschichte zunehmend mit kriegerischer Massengewalt als Thema auseinandersetzte. Feministische Kreise hatten schon lange gefordert, Vergewaltigungen endlich als eine sexualisierte Gewaltform anzuerkennen und nicht als eine Form von gewalttätiger Sexualität zu verharmlosen. Die Berichterstattung über die Kriege auf dem Balkan und den Genozid in Ruanda schockierten die europäische Öffentlichkeit vor allem wegen der massenhaften Vergewaltigung von Frauen. Die öffentliche und wissenschaftliche Debatte machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass Vergewaltigungen in Gewaltkonflikten keine Begleiterscheinungen sind, die sich leider nicht abstellen ließen, wie lange Zeit von militärischer und politischer Seite behauptet. Vielmehr konnte mit der Einrichtung der Internationalen Strafgerichtshöfe ab 1993 für das ehemalige Jugoslawien und 1994 für Ruanda sexuelle Gewalt zunehmend als Kriegswaffe kategorisiert und damit als Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Akt des Völkermords sichtbar gemacht, thematisiert und geahndet werden.8 Beide Konflikte machten die hohe Relevanz der analytischen Kategorie Geschlecht für kriegerische Gewaltausübung und -erfahrung deutlich und zeigten auch auf politischer Ebene die enorme Bedeutung sexueller und sexualisierter Gewalt in kriegerischen Konflikten.9

Theoretisch und methodisch wegweisend für die Entwicklung der Geschlechterforschung von Militär und Krieg im deutschsprachigen Raum waren seit den 1990er-Jahren vor allem die Arbeiten von Ute Frevert, Karen Hagemann, Christa Hämmerle, Thomas Kühne und Ruth Seifert.10 Mittlerweile gibt es eine große und weiterhin wachsende Zahl an Monografien, Sammelbänden und Aufsätzen zum Themenkomplex. Die Integration der Geschlechterperspektive in die internationale Militärgeschichte hat in vielen Bereichen zu neuen Einsichten beigetragen, „die das konventionelle Wissen über Militär und Krieg infrage stellen oder zumindest differenzieren“. Doch diese „innovativen Forschungsergebnisse wurden […] überraschend wenig in die deutsche Forschung zu Militär und Krieg integriert“,11 schlussfolgerte Karen Hagemann 2017 in einer Bestandsaufnahme der deutschen Geschichtsschreibung zu „Militär, Krieg und Geschlecht“. Es gibt hierzulande noch viel zu tun.

Die Tagung

Mit der Tagung zum Thema „Der Krieg hat kein Geschlecht, das Militär schon? Militär. Geschichte. Geschlecht.“ vom 16. bis 18. November 2022 in Potsdam hat sich das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) dieses in der deutschen militärhistorischen Forschung nach wie vor marginalisierten Themenkomplexes angenommen. Damit fand die Geschlechterperspektive im wahrsten Sinne des Wortes Eingang ins ZMSBw, die zentrale deutsche Einrichtung zur historischen und sozialwissenschaftlichen Erforschung alles Militärischen. Neben der Diskussion des aktuellen Forschungsstandes bot die Tagung Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen ein Forum, ihre Perspektiven und methodischen Ansätze auf das Themenfeld anzuwenden.

In den drei Tagen wurden Beiträge präsentiert, die vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichten und neben aufschlussreichen Fallbeispielen zahlreiche Anregungen boten, über das enge Verhältnis von Konstruktion, Erfahrung, Praxis und Erinnerung der Kategorie Geschlecht im Militärischen zu diskutieren. Beim Blick auf zeitgenössische Diskurse, sei es in der ungarisch-habsburgischen k.u.k.-Armee, der Roten Armee oder der Bundeswehr, wurde deutlich, wie vielfältig und mehrdimensional militärische Männlichkeiten nicht nur diachron, sondern auch synchron ausfallen können. Hierzu gibt es zwar vereinzelte Studien.12 Es fehlt ihnen jedoch noch ein systematisch erschlossener Forschungskontext, der die zeitgenössischen Diskussionen über militärische Männlichkeit und die innerhalb der militärischen Organisationen konkurrierenden Vorstellungen über das „richtige“ Ideal absteckt. Wie sehr die Auseinandersetzung um die „richtige“ Männlichkeit einerseits mit der Lebenswelt von Militärangehörigen und andererseits mit den gesellschaftlich vorherrschenden Leitbildern von Männlichkeit und Weiblichkeit zusammenhingen, zeigten die Beiträge ebenfalls. Unter Anwendung der geschlechterhistorischen Perspektive wurde sichtbar, wie instabil und fluide spezifisch konstruierte Geschlechtervorstellungen waren und sind.

Neben dem thematischen Schwerpunkt „Männlichkeit(en)“ veranschaulichten die Vorträge auch das breite Spektrum von Frauenrollen in der Geschichte von Militär und Krieg: ob Soldatinnen, Kriegsgefangene, KZ-Aufseherinnen, Sex-Zwangsarbeiterinnen, Besatzerinnen oder Soldatenfrauen. Unabhängig von ihrer Position stoßen wir immer wieder auf geschlechtsspezifische Erwartungshaltungen sowie auf die Sexualisierung weiblicher Militärangehöriger, als deren Folge sich eine strukturelle, konkrete Diskriminierung in der militärischen Praxis und/oder Institution erkennen lässt. Schon auf sprachlicher Ebene zeigen sich diskriminierende Strukturen, wenn etwa von „Helferin“ oder „Hilfskräften“ die Rede ist. Bei genauerer Untersuchung verschleiern die Begriffe eher die eigentlichen Tätigkeiten von Frauen, und dies meist zu einem bestimmten Zweck. Begriffliche Eindeutigkeit wurde und wird insbesondere in Kriegszeiten relevant, um das „Eigene“ und das „Gegnerische“ zu markieren. Hierbei zeigt die geschlechterhistorische Perspektive besonders eindrücklich, wie unter dem Einfluss von Krieg die Grenzen zwischen dem Militärischen und dem Zivilen zunehmend verschwimmen. Claudia Kemper betonte in ihrem Vortrag, je mehr sich solche Grenzen aufzulösen und traditionelle Geschlechterrollen diffus zu werden drohten (wie etwa in Kriegszeiten), desto mehr wachse das gesellschaftliche Bedürfnis, die Grenzen der Geschlechterbilder zu schärfen.13 (letzter Zugriff: 26.06.2023). In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Intentionen und Wirkungen der medial-öffentlichen Darstellungen in den Blick zu nehmen, über die Geschlechterbilder zu politischen Zwecken transportiert, das Erinnern gesteuert und Erinnerungen gar systematisch ausgegrenzt wurden (und werden).

Ebenso wie die Analysekategorie des Militärischen ist auch Geschlecht immer relational angelegt, so dass beide je nach historischer Konstellation und in Abhängigkeit von weiteren Variablen bestimmt werden müssen. Um die Veränderungen und Kontinuitäten im Verhältnis von Krieg, Militär, Gewalt und Geschlecht zu verstehen, sollten diese Schlüsselbegriffe stets historisiert und kontextualisiert werden – so die Kernforderung von Karen Hagemann in ihrem Abendvortrag. Die Anwendung von Geschlecht als analytische Perspektive und im Zusammenspiel mit anderen relationalen Kategorien wie Klasse, Ethnizität oder Sexualität ermöglicht es, genauer hinzuschauen und Prozesse, Strukturen oder Systeme zu hinterfragen sowie Zusammenhänge zwischen persönlichen Erfahrungen, kollektiven Praxen und gesellschaftlichen Verhältnissen zu erkennen.14

Als Forschende sollten wir uns auch selbst und unsere Perspektive und Position hinterfragen, wenn wir Geschlechtergeschichte des Militärischen betreiben. Wie können wir, die wir uns in einem gesellschaftlichen „Transformationsprozess der Geschlechterverhältnisse“15 mit fluiden Begriffsdefinitionen befinden, Geschlechterverhältnisse in der Geschichte analysieren? Oder: Wie lösen wir uns von heteronormativen Denkmustern bei der Analyse von heteronormativen Denkmustern? Auffällig ist in der Rückbetrachtung der Vorträge sowie der Diskussionen auf der Tagung ihre binäre Ausrichtung. Im Großen und Ganzen ging es um Männlichkeit(en) und um die Rolle von Frauen. Vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, dass die Ausschreibung für die Tagung möglicherweise konzeptionell zu eng geführt war oder darauf, dass militär- und gewalthistorisch Forschende zu wenig flexibel sind bei der Integration neuer Perspektiven sind. Der im Mainstream geschulte Blick richtet sich (oder wird gerichtet) vornehmlich auf die kämpfenden Männer, ein Seitenblick schwenkt auf die Frauen. Doch wie werden Menschen sichtbar, die sich mit diesen Kategorien nicht identifizierten? Wie können wir die komplexe Entstehung von Geschlechterordnungsmustern, deren Transformationen und Kontingenzen begreifen und anschaulich vermitteln? Wie können wir die Grenzen, aber auch die Lücken binärer (Kriegs-)Erzählungen, Bilder und Erinnerungen erfassen und analysieren und somit helfen, den bipolaren Konnex aus männlich dominiertem Krieg und weiblich gestaltetem Frieden aufzubrechen? Hierfür bedarf es sicherlich weiterer Differenzierungskategorien wie beispielsweise Sexualität. Nur durch die intersektionale Verbindung von Geschlecht und Sexualität kann die Heteronormativität des Militärs als Geschlechterdifferenzen definierender Organisation dekonstruiert werden.16 So könnte uns eine queer-historische Perspektive helfen, die Militärgeschichte geschlechterhistorisch zu diversifizieren. Auch wenn queere Menschen in der Geschichte nicht als queer galten, weil der Begriff lange noch nicht gebräuchlich war, so hilft er uns doch als analytischer Begriff, queere Lebensweisen und Personen sichtbar zu machen.17

Nach dem Auftakt der geschlechtergeschichtlichen Tagung des ZMSBw im November 2022 entsteht aktuell ein Projekt zum Aufbau eines Forschungsverbunds zur Geschlechtergeschichte des Militärischen unter dem Dach des ZMSBw. So werden auch in Zukunft Tagungen und Workshops zum Themenkomplex „Geschlecht/Diversität, Militär und Krieg“ stattfinden.

Zum Tagungsbericht: https://www.portal-militaergeschichte.de/wulf_krieg

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut durch Daniel R. Bonenkamp.

 

Zitierempfehlung: Friederike C. Hartung, Claudia Kemper, Einleitung zum Themenschwerpunkt "Militär, Krieg und Geschlecht". Mehr Geschlechtergeschichte des Militärischen wagen, in: Portal Militärgeschichte, 06. November 2023, DOI: https://doi.org/10.15500/akm.06.11.2023b (Bitte fügen Sie in Klammern das Datum des letzten Aufrufs dieser Seite hinzu).

  • 1. Zum vorigen Absatz vgl. Ingrid Jungwirth, Introduction: Gender and Diversity Studies ‒ European Perspectives. In: Gender and Diversity Studies. European Perspectives, ed. by Ingrid Jungwirt and Carola Bauschke-Urban, Poladen 2019, S. 9–30.
  • 2. Joan W. Scott, Gender: A Useful Category of Historical Analysis. In: American Historical Review 98, No. 4 (1986), S. 1067–1069.
  • 3. Vgl. Karen Hagemann, Introduction: Gender and the History of War – The Development of the Research. In: The Oxford Handbook of Gender, War and the Western World since 1600, ed. by Karen Hagemann, Stefan Dudink and Sonya O. Rose, Oxford 2020, S. 1–34, hier S. 5.
  • 4. Vgl. John A. Lynn, The Embattled Future of Academic Military History. In: The Journal of Military History, 61 (1997), S. 784–787.
  • 5. Dies zeigte bspw. die Historikerin Anna Hájková mit ihren Forschungen zur Verfolgung von queeren Menschen im Nationalsozialismus. Vgl. dazu dies., Menschen ohne Geschichte sind Staub. Homophobie und Holocaust, Göttingen 2021 (= Hirschfeld-Lectures, Bd. 14). Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sieht in der Berücksichtigung von Geschlecht und/oder weiteren Vielfältigkeitsdimensionen im Forschungsinhalt die Chance, die Qualität der Forschung zu verbessern und „blinde Flecken“ zu vermeiden. Vgl. https://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/vielfaeltigkeitsdimensionen/index.html (letzter Zugriff: 28.06.2023). Vgl. auch zahlreiche Werke der frühen Frauengeschichte 1970er- und 1980er-Jahre, bspw. Sheila Rowbotham, Hidden From History, New York 1977; Berice Carrol (Ed.), Liberating Women’s History. Theoretical and Critical Essays, Urbana (IL) 1976; Renate Bridenthal/Claudia Koonz (Ed.), Becoming Visible. Women in European History, Boston 1977; Joan W. Scott, Gender and the Politics of History, New York 1988, S. 17.
  • 6. Sichtbarer als in früheren Konflikten beteiligten sich Frauen im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht nur an der sogenannten Heimatfront, in der Kriegsindustrie und durch die Kriegsfürsorge, sondern zunehmend auch „frontnah“ als Militärärztinnen und -pflegerinnen, Hilfstruppen, Soldatinnen und Partisaninnen. Vgl. Karen Hagemann/Sonya O. Rose, War and Gender: The Age of the World Wars and Its Aftermath – an Overview. In: The Oxford Handbook, S. 382. Vgl. auch Jürgen Martschukat/Olaf Stieglitz, Geschichte der Männlichkeiten, Frankfurt a.M., New York ²2018, S. 13.
  • 7. Vgl. Thomas Kühne, States, Military Masculinities, and Combat in the Age of World Wars. In: The Oxford Handbook, S. 498–518; Stefan Dudink, Citizenship, Mass Mobilization, and Masculinity in a Transatlantic Perspective, 1770s–1870s. In: The Oxford Handbook, S. 201–224.
  • 8. Vgl. Gaby Zipfel/Regina Mühlhäuser/Kirsten Campbell (Hrsg.), Vor aller Augen. Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten, Hamburg 2021.
  • 9. Vgl. Ruth Seifert (Hrsg.), Gender, Identität und kriegerischer Konflikt. Das Beispiel des ehemaligen Jugoslawien, Münster 2004; Dubravka Zarkov, Conceptualizing Sexual Violence in Post-Cold War Global Conflicts. In: The Oxford Handbook, S. 727–725.
  • 10. Vgl. u.a.: Ute Frevert, Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland, München 2001; Karen Hagemann, Mannlicher Muth und Teutsche Ehre. Nation, Militär und Geschlecht zur Zeit der Antinapoleonischen Kriege Preußens, Paderborn 2002; Thomas Kühne, Kameradschaft. Die Soldaten des Nationalsozialistischen Krieges und das 20. Jahrhundert, Göttingen 2006; Christa Hämmerle, Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868–1914), Frankfurt a. M. 2022; Seifert, Gender. Für eine Bestandsaufnahme im Jahr 2000 vgl. Christa Hämmerle, Von den Geschlechtern der Kriege und des Militärs. Forschungseinblicke und Bemerkungen zu einer neuen Debatte. In: Was ist Militärgeschichte?, hrsg. von Thomas Kühne und Benjamin Ziemann, Paderborn 2000, S. 229–262. Vgl. auch Ruth Seifert, „Militär und Geschlecht“ in den deutschen Sozialwissenschaften. Eine Skizzierung der aktuellen Forschungssituation. In: L'Homme, 12 (2001) 1, S. 134–143; Karen Hagemann, Krieg, Militär und Mainstream, Geschlechtergeschichte und Militärgeschichte. In: Geschichte und Geschlechter. Revisionen der neueren deutschen Geschichte, hrsg. von Karen Hagemann und Jean H. Quataert, Frankfurt a. M., New York 2008, S. 92–129; Vincent Streichhahn/Riccardo Altieri (Hrsg.), Krieg und Geschlecht im 20. Jahrhundert. Interdisziplinäre Perspektiven zu Geschlechterfragen in der Kriegsforschung, Bielefeld 2021; Zipfel/Mühlhäuser/Campbell, Vor aller Augen. Eine umfassende Dokumentation des internationalen Forschungsstandes zu diesem Themenfeld bietet: The Oxford Handbook. Gender, War and the Western World since 1600; sowie die aus diesem Projekt hervorgegangene Website GWonline. Bibliography, Filmography and Webography Gender and War since 1600, http://gwc.unc.edu/welcome (letzter Zugriff: 28.06.2023). Weitere umfassende Bibliografien erstellten bspw. Anna Hájková zur Verfolgung von queeren Menschen im Nationalsozialismus, https://sexualityandholocaust.com/blog/bibliography/ (letzter Zugriff: 28.06.2023) oder die International Research Group »Sexual Violence in Armed Conflict« zu sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten, https://warandgender.net/bibliography/ (letzter Zugriff: 28.06.2023).
  • 11. Karen Hagemann, Militär, Krieg und Geschlecht: Ein Kommentar zur Militärgeschichtsschreibung in der MGZ. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 76/Sonderbeilage (2017), S. 184.
  • 12. Vgl. Marcus Funck, Feudales Kriegertum und militärische Professionalität. Der Adel im preussisch-deutschen Offizierskorps 1860–1935, München 2003; Sonja Levsen, Elite, Männlichkeit und Krieg. Tübinger und Cambridger Studenten, 1900–1929, Göttingen 2006.
  • 13. Vgl. Claudia Kemper, Krieg, Frieden, Gender: Geschlechtsspezifische Gewalt verstehen, Mitschnitt der key-note zur Tagung »Der Krieg hat kein Geschlecht, das Militär schon? Militär. Geschichte. Geschlecht.« vom 16. bis 18. November 2022 in Potsdam, https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/geschlechtergeschichte-krieg-frieden-gender-geschlechtsspezifische-gewalt-verstehen
  • 14. Vgl. Andrea Griesebner, Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung, Wien 2012, S. 171. Dazu auch: Cornelia Klinger u.a. (Hrsg.), Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität, Frankfurt a. M., New York 2007.
  • 15. Vgl. dazu Monika Götsch, Paradoxien heteronormativer Sozialisation. In: Geschlecht - Sozialisation - Transformationen. Hrsg. von Bettina Dausien u.a., Berlin, Toronto 2015, S. 129–144.
  • 16. Vgl. Karen Hagemann/D’Ann Campbell, Post-1945 Western Militaries, Female Soldiers, and Gay and Lesbian Rights. In: The Oxford Handbook, S. 698–726; sowie Hájková, Menschen, und Benno Gammerl, Queer. Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute, München 2023.
  • 17. Vgl. hierzu die Forschungen von Benno Gammerl, Anna Hájková und Bodie Ashton.
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